Schmiergeld: Ranghohe Beamte in Portugal festgenommen
Bei der Zerschlagung eines landesweiten Ringes korrupter Beamter sind in Portugal gestern mehrere Menschen festgenommen worden. Ihnen werde nach Angaben der Kriminalpolizei Korruption, Geldwäsche, unlautere Einflussnahme und Unterschlagung zur Last gelegt. Bei den Ermittlungen geht es um die Ausstellung von Visa gegen Schmiergeld, so die Nachrichtenagentur LUSA. Unter den Festgenommenen sei unter anderem der Chef der Ausländerbehörde SEF, Manuel Jarmela Palos.
Im Mittelpunkt steht das 2012 zur Wiederbelebung der Wirtschaft eingeführte „Golden Visa“-System. Bürger aus Nicht-EU-Ländern, die Häuser, Wohnungen oder Grundstücke im Wert von mindestens 500.000 Euro erwerben oder einen Kapitaltransfer in Höhe von mindestens einer Million Euro tätigen, bekommen schon innerhalb weniger Tage für sich und ihre jeweiligen Familien Aufenthaltsrecht.
Besonders bei Chinesen hat dieses Programm große Nachfrage ausgelöst. Nach jüngsten Zahlen der Behörden gingen 80 Prozent der 1.649 ausgestellten „Goldenen Visa“ an Chinesen und deren Familien. Dank des Programms flossen knapp 1,1 Milliarden Euro nach Portugal.