Rot-Weiß-Rot-Karte: SPÖ gegen niedrigere Hürden
Die SPÖ lehnt die Forderung des Koalitionspartners ÖVP nach niedrigeren Hürden für Akademiker bei der Rot-Weiß-Rot-Karte ab. Das wäre „arbeitsmarktpolitisch zum jetzigen Zeitpunkt kontraproduktiv“, so SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch in einer Aussendung. Die Grünen und NEOS unterstützen zwar die ÖVP-Forderung grundsätzlich, wollen aber Taten, sprich einen Antrag sehen.
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hatte gefordert, dass künftig auch Bachelors aus Nicht-EU-Ländern Zugang zur Karte haben. Außerdem soll der Zeitraum für die Jobsuche von sechs auf zwölf Monate verlängert und das nötige Mindestentgelt von derzeit 2.038,50 Euro brutto zumindest flexibler gehandhabt werden.
„Lohndumping“ befürchtet
„Die derzeit geforderten Einstiegsgehälter sind nicht sehr hoch - ein weiteres Aufmachen der Kriterien wäre vielleicht der Wirtschaft genehm, weil sie dadurch mehr billige Arbeitskräfte bekommt“, meinte dagegen Muchitsch und ortete „Lohndumping“. Außerdem seien Ende Oktober 1.660 Bachelors beim AMS vorgemerkt gewesen und damit um 32,2 Prozent mehr als im Oktober 2013.
Unterstützt wird Mitterlehner dagegen neben der Industriellenvereinigung auch ausnahmsweise von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH). Sie würde sogar noch weiter gehen und den Arbeitsmarkt generell für Studenten aus Drittstaaten öffnen.