Rot-Weiß-Rot-Karte: ÖVP will Hürden senken

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die ÖVP macht wieder Druck für eine Senkung der Zugangshürden für die Rot-Weiß-Rot-Karte bei Akademikern. Künftig sollten auch Bachelorabsolventen Zugang zur Karte haben.

Außerdem soll der Zeitraum für die Jobsuche von sechs auf zwölf Monate verlängert und das nötige Mindestentgelt von derzeit 2.038,50 Euro zumindest flexibler gehandhabt werden, so Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

„Skurrile Situation“

Die Initiative sei nur ein scheinbarer Widerspruch zur Arbeitslosendebatte, meinte Mitterlehner heute bei einer Pressekonferenz. Aufgrund der demografischen Entwicklung werde der Zustrom qualifizierter Fachkräfte aus den Nachbarländern weniger werden. In einigen Jahren brauche man jährlich rund 30.000 zusätzliche Fachkräfte.

Damit ergebe sich die „skurrile Situation“, dass in Österreich derzeit 90.000 Studenten aus dem Ausland studieren, allerdings nur sehr wenige nach ihrer Ausbildung hier bleiben. „Wenn wir Studenten in Österreich ausbilden, zahlt der Staat für einen Techniker ca. 90.000 Euro. Da wäre es ja unökonomisch, wenn wir da investieren, und dann gehen die Absolventen zurück oder nehmen eine andere unqualifizierte Arbeit an.“

Nur 17 Prozent bleiben nach Ausbildung

Derzeit würden nur 17 Prozent der Absolventen aus Drittstaaten nach ihrer Ausbildung in Österreich bleiben, so Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Der OECD-Schnitt liege bei 25 Prozent, Deutschland komme auf 27 Prozent. „Es geht da nicht um das Anwerben neuer Personen, sondern um das Halten jener, die schon da sind.“