Sorge um Europakurs: Georgiens Außenministerin tritt zurück
Georgiens Außenministerin Maja Panjikidse sieht den proeuropäischen Kurs der ehemaligen Sowjetrepublik in Gefahr und ist deshalb zurückgetreten. Die europäisch-atlantische Integration sei für sie und ihre Mitarbeiter die wichtigste Angelegenheit, sagte Panjikidse heute vor Journalisten.
„Mein Team und ich können nicht die Gefahren verbergen, die jetzt auf unser Land zukommen“, fügte sie hinzu. Mit der Ministerin verlassen auch vier ihrer Stellvertreter die Regierung.
Verteidigungsminister gestern entlassen
Erst gestern war Verteidigungsminister Irakli Alasania entlassen worden, nachdem er die Festnahme mehrerer Ministeriumsmitarbeiter als politisch motiviert kritisiert hatte. Alasania trat ebenso wie Panjikidse für einen prowestlichen Kurs ein.
Zwischen Russland und EU
Georgien will sich wie die Ukraine der Europäischen Union und der NATO annähern, hat aber Sorge vor der Reaktion Russlands. In dem südlich von Russland liegenden Land hatte die russische Armee mit ihrer Unterstützung für Separatisten in den abtrünnigen Provinzen Abchasien und Ossetien 2008 Fakten geschaffen.
Georgien kommt als Transitland bei der Energieversorgung vom Kaspischen Meer nach Europa eine große Bedeutung zu.