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Schweizer Konzern übertrifft Erwartungen

Der weltgrößte Schokoladehersteller Barry Callebaut hat im Geschäftsjahr 2013/14 in fast sämtlichen Belangen zugelegt. Das Schweizer Unternehmen wuchs auch ohne die Übernahme der Kakaopulversparte von Petra Foods schneller als der Weltmarkt. Selbst die hohen Preise für Kakao konnten dem Konzern nichts anhaben.

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Im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Konzern sowohl die Verkaufsmenge als auch den Gewinn kräftig steigern, wie das Unternehmen am Donnerstag meldete. So stiegen die abgesetzten Schokolademengen um 11,8 Prozent auf 1,717 Millionen Tonnen. Der Gewinn erhöhte sich um 14,5 Prozent auf 255 Mio. Franken (211,74 Mio. Euro). Der Hauptgrund dafür ist die Integration des Ende Juni 2013 übernommenen Kakaopulversparte von Petra Foods aus Singapur. Diese lieferte mit 175 Mio. Tonnen rund ein Zehntel der abgesetzten Mengen und rund fünf Prozent des Betriebsgewinns.

Wie Barry-Callebaut-Chef Jürgen Steinmann in einem Interview im Geschäftsbericht sagte, brachte die Integration von Petra Foods auch bereits einen Spareffekt von fünf Mio. Franken (4,1 Mio. Euro). Mit 26,7 Mio. Franken (22,1 Mio. Euro) Betriebsgewinn von Petra Foods verpasste Barry Callebaut das zuvor genannte Ziel von 30 Mio. Franken (24,9 Mio. Euro) dennoch.

Auslagerungen und Gourmetprodukte

Auch ohne dieses zugekaufte Wachstum konnte sich der Schokoladekonzern, der Kakaoprodukte, Füllungen, Dekorationen und Mischungen produziert und sie an Schokoladefabriken liefert, steigern. So erhöhten sich auch ohne Petra Foods die abgesetzten Mengen um 2,9 Prozent, womit Barry Callebaut schneller als der Markt wachsen konnte (plus 2,3 Prozent). Aber auch beim Betriebsgewinn steigerte sich der Konzern um 5,6 Prozent.

Steinmann erklärt dieses gute Ergebnis mit Fortschritten in drei Bereichen. So habe der Konzern erstens weitere Arbeitsschritte auslagern können. Zweitens habe man sich verstärkt auf margenstarke Gourmetprodukte konzentriert und drittens die Präsenz auf den schnell wachsenden Märkten in den Schwellenländern erhöhen können.

Höhere Gewinne auch in Europa

Nichts anhaben konnten Barry Callebaut die hohen Preise für Kakao. Wegen der Angst vor Ebola und den schlechten Vorhersagen für die Winterstürme („El Nino“) sind sie im Laufe des Jahres trotz guter Ernte in der Elfenbeinküste und Ghana hoch geblieben. Barry Callebaut konnte jedoch die hohen Preise an die Kunden weitergeben. Zudem erhöhte das Unternehmen in Europa die Margen.

Dank dieser Erhöhung konnte sich Barry Callebaut beim Betriebsgewinn auch in Europa steigern. Die Mengen dagegen waren auf dem Heimmarkt rückläufig. In allen anderen Marktgebieten konnte der Konzern jedoch zulegen. Entsprechend dem guten Jahresabschluss zeigte sich Steinemann auch zuversichtlich für die Zukunft. „Wir erwarten, dass wir weiterhin das Wachstum des globalen Schokoladenmarktes übertreffen können“, ließ sich Steinemann in der Mitteilung zitieren. Um das zu erreichen, richte Barry Callebaut weiterhin das Augenmerk auf die Steigerung der Produktmargen.

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