„Unglaubliche Aufnahmen“ im Gepäck
China hat seine erste Raumfahrtmission zum Mond und zurück nach offiziellen Angaben erfolgreich abgeschlossen. Eine unbemannte Sonde landete am Samstag gut eine Woche nach ihrem Start wieder in der Inneren Mongolei im Norden der Volksrepublik, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf das Raumfahrtkontrollzentrum in Peking berichtete.
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Demnach konnten während der Mission „einige unglaubliche Aufnahmen“ von der Erde und dem Mond gemacht werden. Vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre war die namenlose Sonde laut Xinhua mit einer Geschwindigkeit von 11,2 Kilometern pro Sekunde unterwegs. Sie war acht Tage zuvor mit dem erklärten Ziel ins All geschossen worden, den Mond zu umrunden und dabei Technik für eine spätere Mondmission zu testen, bei der 2017 Bodenproben vom Erdtrabanten gesammelt werden sollen. Zwischen dem am weitesten entfernten Punkt der nun erfolgreich komplettierten Reiseroute und der Erde liegen demnach 413.000 Kilometer.

APA/AP
Ein Blick in das chinesische Kontrollzentrum
Ehrgeiziges Weltraumprogramm
Peking verfolgt seit Jahren ein extrem ehrgeiziges Weltraumprogramm, wobei der offizielle Fokus bisher auf dem kommerziellen und wissenschaftlichen Nutzen liegt. Die Landung des Mondfahrzeugs „Jadehase“ vor circa einem Jahr war eine wichtige Etappe dieses Programms, das bis 2020 den Aufbau einer dauerhaften Weltraumstation vorsieht. Es war die erste Mondlandung seit Jahrzehnten - seit dem Ende der Apollo-17-Mission wurde der Mond nur noch einmal, 1976, von einer unbemannten sowjetischen Raumsonde angeflogen. Damals wurden Bodenproben entnommen und zur Erde zurückgebracht.

APA/EPA/CNSA
Das Mondfahrzeug „Jadehase“ in einer Computersimulation
Für Peking ist das vom Militär verantwortete Raumfahrtprogramm ein Symbol für das wachsende internationale Gewicht des Landes und für die wissenschaftliche und technische Aufholjagd gegenüber dem Westen und Russland. Das ehrgeizigste Vorhaben der chinesischen Raumfahrt ist die Entsendung eines Taikonauten, wie Astronauten in China genannt werden, zum Mond. Ein Zieldatum dafür gibt es noch nicht.
Peking betont friedlichen Charakter
Bisher hat Peking offiziell stets einen friedlichen Charakter seines ambitionierten Raumfahrtprogramms betont. Allerdings tauchten schon 2007 Fragezeichen hinter der Darstellung auf, als die Streitkräfte einen eigenen Satelliten mit einer Rakete abschossen. Mehrere Fachwebsites berichteten überdies, Peking teste eine neue ballistische Rakete, die gegen Satelliten ausgerichtet sei.
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