Italiens Banca Carige will Töchter verkaufen
Die beim Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) durchgefallene Banca Carige aus Italien will mit dem Verkauf von zwei Versicherungstöchtern ihre Kapitallücke verkleinern. Sie sollen an den US-Finanzinvestor Apollo gehen, wie das Institut aus Genua mitteilte. Analysten zufolge ergibt sich damit nur noch eine Kapitallücke von 700 Millionen statt bisher 810 Mio. Euro.
Laut Bank ist der Verkauf von Carige Vita Nuova und Carige Assicurazioni ein erster Schritt. Wie weiteres Geld aufgetrieben werden soll, muss das Institut innerhalb von zwei Wochen der EZB melden. Früheren Angaben zufolge will Carige neue Aktien ausgeben und so mindestens 500 Mio. Euro einnehmen.
Die italienische Wirtschaft dümpelt seit Jahren vor sich hin, was auch in den Bilanzen der Banken tiefe Spuren in Form von faulen Krediten hinterlassen hat. Die Geldhäuser des Landes haben daher beim jüngsten Bilanzcheck besonders schlecht abgeschnitten. Die größte Kapitallücke tat sich bei der Banca Monte dei Paschi di Siena mit 2,1 Milliarden Euro auf. Im Gespräch ist, dass der Staat dem Institut erneut hilft. Monte dei Paschi hatte sich 2007 mit der Übernahme des Rivalen Antonveneta verhoben.