Tote in London, Sturmflut an der Küste
Unwetter haben in Großbritannien, Deutschland und der Schweiz große Schäden angerichtet. Mehrere Bahnverbindungen und Straßen mussten in der Nacht auf Mittwoch wegen des Sturms und umgestürzter Bäume zeitweise gesperrt werden. In London wurde eine Frau getötet.
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Die Ausläufer des Hurrikans „Gonzalo“ sorgten in Großbritannien bereits am Dienstag für Probleme. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h traf der Sturm besonders die Westküste Großbritanniens. Wegen überfluteter Gleise fielen in Wales Züge aus, 350 Haushalte waren ohne Strom. In Schottland blieben Fähren in den Häfen, Brücken wurden geschlossen. Eine Frau wurde in der Londoner Innenstadt von einem umstürzenden Baum getroffen und tödlich verletzt. Die Notärzte hätten vergeblich versucht, die Frau wiederzubeleben, sagte eine Sprecherin des Rettungsdienstes.
Bahnstrecken in Süddeutschland gesperrt
In Süddeutschland gab es insbesondere in Baden-Württemberg große Verkehrsbehinderungen. Nach Angaben eines Bahnsprechers war insbesondere der Regionalverkehr betroffen. Im Fernverkehr kam es zu keinen größeren Beeinträchtigungen. Neun Bahnstrecken waren teils komplett gesperrt. In Bayern gab es auf 14 Strecken Sperrungen. Davon betroffen waren auch zwei S-Bahn-Linien in München, wie der Sprecher mitteilte.
Nach Starkregen und heftigen Windböen mussten zwei Flüchtlingszelte in Nürnberg geräumt werden. Die Unterkünfte seien derart demoliert worden, dass sie unbewohnbar wurden, sagte ein Sprecher des Flüchtlingsrates. Die durchnässten Bewohner seien in andere Unterkünfte - ein anderes Zelt und ein ehemaliges Möbelhaus - gebracht worden.
Keine Sturmflut in Norddeutschland
Die angekündigte Sturmflut im Norden Deutschlands blieb zunächst aus. Alle Pegelwerte im Elbe- und Weser-Gebiet sowie an der Nordsee seien unter 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser geblieben, sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg.
Um kurz nach Mitternacht erreichte ein erstes Hochwasser Cuxhaven. Als Sturmflut gilt ein Wasserstand von 1,50 bis 2,50 Metern über dem durchschnittlichen (mittleren) Hochwasser. Ausläufer von Hurrikan „Gonzalo“ könnten aber am Nachmittag das Hochwasser an der Elbmündung steigen lassen. Strände, Vorland und Hafenflächen könnten überflutet werden, sagte die BSH-Sprecherin.
Familie in Seilbahnkabine gefangen
Die Auswirkungen des Tiefs können auch der Grund für einen spektakulären Zwischenfall über dem Rhein in Köln gewesen sein. Dort seilten Höhenretter eine Familie mit zwei kleinen Kindern aus einer Seilbahnkabine ab, die rund 40 Meter über dem Rhein stecken geblieben war. Zwei weitere Fahrgäste konnten aus einer anderen Kabine befreit werden, die oberhalb einer Brücke feststeckte und daher leichter erreichbar war. Der Deutsche Wetterdienst hatte vor stürmischen Böen in Köln gewarnt.
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