Kampf gegen IS: US-Gespräche mit Kurdenpartei PYD

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die USA haben erstmals direkte Gespräche mit der größten syrischen Kurdenpartei, der Partei der Demokratischen Union (PYD), geführt. US-Außenministeriumssprecherin Jen Psaki sagte gestern, ein Vertreter des State Department habe sich am vergangenen Wochenende „außerhalb der Region“ mit PYD-Vertretern getroffen. Bisher hatte es lediglich indirekte Gespräche über Mittelsleute gegeben.

Die PYD unterhält enge Kontakte zu der in der Türkei aktiven Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die Washington, Ankara und die EU als „Terrororganisation“ einstufen. Der bewaffnete Arm der PYD, die Volksverteidigungseinheiten (YPG), spielt eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung der nordsyrischen Kurdenstadt Kobane gegen die seit Wochen andauernden Angriffe der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Treffen mit Kerry in Paris?

Auf die Frage, ob bei den Gesprächen die dringenden Forderungen der PYD nach Waffenlieferungen erörtert wurden, sagte Psaki: „Ich denke nicht, dass wir an diesem Punkt sind.“ Ob es sich bei dem US-Vertreter um Außenminister John Kerry handelte, wurde vom US-Außenministerium weder bestätigt noch bestritten. Nach Angaben eines ranghohen US-Beamten, der nicht namentlich genannt werden wollte, fand das Treffen in Paris statt. Kerry hielt sich zuletzt am Montag in der französischen Hauptstadt auf.