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Kläger kritisieren Werbespruch

In den USA hat der Salzburger Energy-Drink-Konzern Red Bull Anfang Oktober einen Millionenvergleich akzeptiert. Dem Unternehmen wird irreführendes Marketing vorgeworfen. Mit der Zahlung von 13 Mio. Dollar (10,28 Mio. Euro) in einen Fonds will Red Bull eine Massenklage und kostspielige Gerichtsverfahren verhindern.

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„Red Bull ist einen Vergleich eingegangen, um einen potenziell langen als auch teuren Prozess in den USA zu vermeiden. Der Red-Bull-Marketingansatz war immer humorvoll, wahrheitsgemäß und korrekt“, lautete die Stellungnahme des Unternehmens. Die Kläger vor einem New Yorker Bezirksgericht hatten kritisiert, dass der Werbespruch „Red Bull verleiht Flügel“ nicht der Wahrheit entspreche. Zudem fördere das Getränk nicht die Fitness, obwohl das Unternehmen diesen Eindruck erwecke.

Die Anwälte suchen nun Verbraucher, die zwischen Anfang 2002 und Oktober 2014 Energy-Drinks von Red Bull in den USA gekauft haben. Diese können sich bis 2. März 2015 auf einer eigens dafür eingerichteten Website eintragen und dafür eine Entschädigung von zehn Dollar erhalten - oder Produkte von Red Bull. Der Vergleich muss von dem Gericht noch bestätigt werden. Ein Termin für eine Anhörung ist für den 1. Mai 2015 geplant.

Klage nach Herztod

Vor einem Jahr klagte auch eine Familie nach dem Herztod eines 33-jährigen Bauarbeiters auf 85 Mio. Dollar. Der Familienvater hätte den Energy-Drink jeden Tag konsumiert. Die aufputschenden Inhaltsstoffe von Red Bull seien Schuld an seinem Herztod gewesen. Der Mann sei „ein gesunder Nichtraucher“, aber begeisterter Red-Bull-Konsument gewesen, hieß es vonseiten seiner Verwandten. Bevor er mit seinem Sohn bei einer Schule in Brooklyn Basketball spielte, trank er eine Dose Red Bull und brach während des Spiels bewusstlos zusammen.

Der Konzern betonte, dass „Gesundheitsbehörden in aller Welt die Unbedenklichkeit des Genusses von Red Bulls Energy-Drink bestätigt“ haben. Die Klage gegen Red Bull ist auch nicht die einzige, die die Familie in Zusammenhang mit dem Tod des 33-Jährigen einbrachte. Auch Brooklyn wurde geklagt, weil sich bei dem Basketballplatz kein Notfallequipment und Defibrillator befanden.

Umsatzrückgang im vergangenen Jahr

Obwohl Konzernchef Dietrich Mateschitz, zweitreichster Österreicher, noch eine Gewinnausschüttung von 89,5 Mio. Euro erhielt, ging der Umsatz im Geschäftsjahr 2013 gegenüber dem Jahr zuvor um sechs Prozent auf 2,5 Mrd. Euro zurück. Zuvor wurden Mateschitz noch 109,7 Mio. Euro ausgezahlt - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Im weltweiten Markenwertranking eurobrand global rutschte der Salzburger Getränkehersteller zuletzt von Platz 49 auf 53. Der Markenwert stieg aber dennoch um 1,6 Prozent auf 15,46 Mrd. Euro. Und Red Bull bleibt die einzige österreichische Marke unter den weltweiten Top 100.

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