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Oft kein Zugang möglich

Die Vereinten Nationen (UNO) haben große Probleme, die Bevölkerung in den von der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Gebieten in Syrien mit Hilfsgütern zu versorgen.

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Mit Blick auf die IS-Provinzen Raqqa und Deir al-Sor sagte der UNO-Koordinator für Syrien, Jakub al-Hillo: „Wir sind als UNO-Agenturen nicht in der Lage, direkt in diese beiden Gebiete zu gehen.“ Er verwies darauf, dass bereits 66 humanitäre Helfer im Syrien-Krieg gestorben seien. Etliche Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wurden zudem von Extremistengruppen verschleppt.

Keine UNO-Konvois in IS-Gebiete

Das führe dazu, dass eine große Anzahl von Menschen in Syrien nicht mehr versorgt werden könne, weil der IS mittlerweile etwa ein Drittel des Staatsgebiets kontrolliere. Manchmal verhinderten aber auch die Regierung und Rebellengruppen, dass UNO-Konvois in von IS kontrollierte Regionen gelangten.

Im Juli hatte der UNO-Sicherheitsrat Hilfe auch für syrische Gebiete genehmigt, die von der Opposition kontrolliert werden. Seither seien 20 UNO-Konvois aus dem Ausland in diese Gebiete geschickt worden - mit Ausnahme der IS-kontrollierten Gegenden, sagte Hillo.

Millionen auf der Flucht

Nach Angaben der UNO leben 4,7 Millionen Syrer in Landstrichen, die schwer zu erreichen sind. Mindestens 241.000 befinden sich in Regionen, die derzeit entweder von den Regierungstruppen oder Oppositionsgruppen belagert werden. In mehreren Städten werden humanitäre Katastrophen befürchtet, weil weder Nahrungsmittel noch medizinische Hilfe von außen zu den Menschen gebracht werden kann.

Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen Dutzende von unterschiedlichen Oppositionsgruppen gegen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Sie greifen sich aber auch gegenseitig an, die Fronten sind völlig zersplittert. In dem seit 2011 andauernden Konflikt sind 200.000 Syrier gestorben und zehn Millionen auf der Flucht.

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