Rücktritt nach 13 Jahren
Nach der Fusion von Fiat und Chrysler geht in Italien eine weitere Ära zu Ende: Bei der Fiat-Tochter Ferrari tritt am Montag der bisherige Chef Luca di Montezemolo ab und macht Platz für Fiat-Chef Sergio Marchionne.
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Viele Emotionen gab es in den vergangenen Tagen, als sich der seit 1991 amtierende Ferrari-Chef an die Mitarbeiter in Maranello wandte: „Es ist nicht einfach“, sagte er. „Ihr seid die Kraft dieser Firma, die die schönste der Welt ist. Ihr seid die wirklichen Architekten ihrer Triumphe. Ihr seid Ferrari“, rief er der versammelten Belegschaft zu.

APA/EPA/Ferrari Press Office
Die Ferrari-Mitarbeiter verabschieden sich von Di Montezemolo
Am Freitag verabschiedete er sich noch einmal via Twitter: „Ciao Ferrari, die schönste Firma der Welt, erschaffen von außergewöhnlichen Menschen“, wurde Di Montezemolo in dem Tweet zitiert, mit dem Ferrari zugleich einen neuen offiziellen Twitter-Account startete. Di Montezemolo hatte seinen Rücktritt Mitte September angekündigt - kurz nachdem er erklärt hatte, den Autobauer weitere drei Jahre lang führen zu wollen.
Differenzen über künftige Strategie
Der Personalie waren Meinungsverschiedenheiten mit Fiat-Konzernchef Marchionne vorausgegangen. Dabei ging es nicht nur um die sportliche Bilanz, sondern auch um die künftig stärkere Einbindung von Ferrari in den Fiat-Konzern. Marchionne will den Sportwagenbauer nun selbst leiten und ihn in der Formel 1 wieder in die Erfolgsspur führen. „Ein Ferrari, der auf der Rennstrecke nicht gewinnt, ist kein Ferrari“, sagte er Anfang Oktober auf dem Pariser Autosalon.
Der Abschied von Ferrari wird finanziell versüßt: Di Montezemolo erhält Abfindungszahlungen von insgesamt 27 Mio. Euro, heiß es Mitte September von Fiat. Montezemolo bekomme fünfmal sein Jahresgehalt - insgesamt 13,71 Millionen Euro verteilt über 20 Jahre. Weitere 13,25 Mio. Euro erhalte der 67-Jährige im Rahmen einer Wettbewerbsschutzklausel. Demnach wird er bis März 2017 nicht für Fiat-Konkurrenten tätig werden.
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