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„Meine Leute brauchen mich“

Malala Yousafzai war erst elf Jahre alt, als sie ihre Stimme gegen die Taliban erhoben hat. In einem Blog für den britischen Sender BBC erzählte sie unter dem Pseudonym Gul Makai vom Leben im pakistanischen Swat-Tal nach der Machtübernahme durch Taliban-Verbände.

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Yousafzai berichtete in dem Blog etwa, wie sie nachts immer wieder von Artilleriefeuer im Swat-Tal geweckt wurde und wie sie tagsüber in ihrem pinkfarbenen Kleid zum Unterricht ging, weil eine Schuluniform zu viel Aufsehen erregt hätte. Am 14. Jänner 2009 schrieb sie bang: „Es könnte sein, dass ich nie wieder zur Schule gehe.“ Einen Tag später schlossen die Taliban Mädchenschulen.

Mutiger Schritt in die Öffentlichkeit

Als Pakistans Armee Monate später die Kontrolle über das Tal im Nordwesten des Landes zurückeroberte, ging Yousafzai unter ihrer wahren Identität in die Öffentlichkeit. In der Region, in der die Taliban zahlreiche Mädchenschulen in die Luft gesprengt hatten, setzte sie sich beherzt für das Recht von Mädchen auf einen Schulbesuch ein. Dafür nutzte sie Plattformen wie Fernsehinterviews und öffentliche Veranstaltungen - trotz Morddrohungen der Extremisten, die sie wegen ihrer „westlichen Werte“ kritisierten.

Ein Recht auf Bildung, Spielen, Singen

Für ihr Engagement fand Yousafzai landesweit und international Anerkennung. In Karachi im Süden wurde eine Schule nach ihr benannt, im vergangenen Jahr erhielt sie den Friedenspreis ihres eigenen Landes - als erste Preisträgerin überhaupt. Darüber hinaus wurde sie mit zahlreichen weiteren internationalen Anerkennungen und Preisen bedacht und nominiert. Auch die UNO sowie zahlreiche NGOs sehen in dem Mädchen ein leuchtendes Beispiel für den Kampf um das Recht auf Bildung und gegen Diskriminierung.

Unterstützung erhielt Yousafzai von ihrem Vater, der die Mädchenschule Khushal in Mingora leitete, in die auch seine Tochter ging. Er sehe eine Politikerin in ihr, sagte er immer wieder. Eigentlich will sie Ärztin werden. „Ich glaube, dass meine Leute mich brauchen, deswegen erhebe ich meine Stimme“, sagte sie in einem Interview mit dem US-Sender CNN. Sie verteidige das Recht auf Bildung, auf Spielen, auf Singen, auf Reden, auf Marktbesuche.

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