In Mülltonne das Leben genommen
Seit dem Wochenende beschäftigt ein Mordfall im australischen Brisbane Polizei und Medien gleichermaßen. Am Wochenende entdeckten die Einsatzkräfte in einer Wohnung eine zerstückelte Leiche. Erst nach und nach klären sich die Hintergründe der Tat.
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Medienberichten zufolge hatten Nachbarn am Wochenende die Polizei gerufen, weil übler Geruch aus einer Wohnung in Brisbane drang. In den Räumen stießen die Polizisten auf Leichenteile - einige davon in Kochtöpfen. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei dem Opfer um eine indonesische Transsexuelle. Die Polizei fand später auch die Leiche des mutmaßlichen Mörders. Der Verdächtige, der 28-jährige Koch Marcus V., war beim Eintreffen der Polizei geflüchtet. Er versteckte sich in einer Mülltonne in einer Gasse neben dem Wohnkomplex. Dort nahm er sich mit einem Schnitt durch die Kehle das Leben.
Koch und Prostituierte
Wie die Zeitung „Brisbane Courier-Mail“ am Dienstag berichtete, stammte das Opfer aus Indonesien und arbeitete als transsexuelle Prostituierte. Die Mutter der Ermordeten gab an, dass ihre Tochter regelmäßig Geld nach Indonesien geschickt habe, um ihre Mutter und ihre beiden Schwestern zu unterstützen.
Der Verdächtige soll außerhalb Australiens als Koch gearbeitet und sich erst vor kurzem in Brisbane niedergelassen haben. „Ich bin mir nicht sicher, was er tat. Das Letzte, das wir wussten, war, dass er auf einem Boot arbeitete“, sagte V.s Mutter gegenüber dem australischen TV-Sender ABC. Laut der ABC-Website stammte V. aus der südostaustralischen Kleinstadt Ballarat. Die APA berichtete dagegen von einem „Wiener“ als mutmaßlichem Mörder. Er hatte auf seiner Facebook-Seite als Wohnort Wien angegeben. „Der Botschaft ist derzeit nichts bekannt“, sagte Außenamtssprecher Martin Weiss allerdings gegenüber der APA.
Das Mietshaus war vor wenigen Monaten fertiggestellt worden, das Paar soll erst vor kurzem in die Wohnung eingezogen sein. Auf seiner Facebook-Seite gab V. an, das Opfer im August vergangenen Jahres geheiratet zu haben. Ein Freund des Paares sagte gegenüber der „Daily Mail“, dass die Hochzeit erst im November oder Dezember stattgefunden habe.
Nachbarn hörten heftigen Streit
Laut „Courier Mail“ besuchte der mutmaßliche Täter vergangene Woche ein Krankenhaus. Er gab an, von seiner Lebensgefährtin zu Hause bei einem Unfall an der Hand verletzt worden zu sein. Nachbarn gaben gegenüber der Polizei an, dass sie in der Wohnung einen Streit gehört hätten, so die Zeitung. „Sie haben Englisch gesprochen, aber wegen ihres Akzents konnten wir nicht genau hören, was sie sagten“, so einer der Nachbarn zu „The Courier Mail“. Laut Polizei war V. in der Vergangenheit nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Auch Aufzeichnungen über psychische Probleme gebe es nicht. Ebenso seien in der Wohnung keine Drogen gefunden worden.
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