Themenüberblick

Einsatz gegen Sanktionen

Ein Teil der westlichen Sanktionen von EU und USA gegenüber Russland betrifft die Finanzmärkte. Seit Juli steht auch die Gasprombank auf der schwarzen Liste. Zugang zu langfristigem Kapital auf westlichen Kapitalmärkten wurden der Bank verwehrt. Nun wurde bekannt, dass zwei US-Lobbyisten für die drittgrößte Bank Russlands tätig werden.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der frühere Fraktionsführer der Republikaner im Senat, Trent Lott aus Mississippi, und der ehemalige demokratische Senator John Breaux aus Louisiana wurden von der Gasprombank angeheuert, um gegen die US-Sanktionen vorzugehen, wie die investigative Nachrichtenseite Center for Public Integrity vor wenigen Tagen berichtete.

Trent Lott und John Breaux

Reuters/Kevin Lamarque

Lott (l.) und Breaux im Jahr 2003 in ihrer Funktion als Senatoren

Die Ex-Senatoren sollen ihre Bemühungen auf Bankengesetze und -Regulierungen sowie „anwendbare Sanktionen“ konzentrieren. Sie werden als die Hauptlobbyisten für das Unternehmen Squire Patton Boggs geführt.

Vom Abgeordneten zum Lobbyisten

Lott verbrachte 34 Jahre im Kongress und wechselte 2007 vom Politiker in die Rolle des Lobbyisten. Gemeinsam mit Breaux gründete Lott mit Breaux Lott Leadership Group eine eigene Lobbyingfirma. Dieses Unternehmen wurde vor vier Jahren von dem großen und international tätigen Washingtoner Lobbying-Unternehmen Patton Boggs übernommen.

Erst im Juni fusionierte Patton Boggs mit Squire Sanders zu Squire Patton Boggs. Lott und Breaux sind mit ihren Lobbyingtätigkeiten in großer Gesellschaft. Über 300 ehemalige Kongressmitglieder wurden Lobbyisten und begannen im Interesse ihrer Klienten, Einfluss auszuüben.

Gewinneinbrüche bei Gasprom

Die Gasprombank steht im Eigentum des staatlichen Energieriesen Gasprom und ist der finanzielle Arm des Unternehmens. Der größte russische Gasproduzent stellt rund ein Drittel der europäischen Erdgasnachfrage zur Verfügung. Der russische Gasmonopolist Gasprom verzeichnete im Zuge der Ukraine-Krise Gewinneinbrüche.

Wegen gestoppter Lieferungen an die verschuldete Ukraine und verhältnismäßig gut gefüllter Gasspeicher in Europa sei der Überschuss im ersten Quartal 2014 um 41 Prozent auf 223 Milliarden Rubel (4,64 Mrd. Euro) gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Links: