Schottland: Großbanken kündigen Abwanderung an

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Falls sich die Schotten für die Unabhängigkeit entscheiden, müssen sie mit der Abwanderung zweier Großbanken rechnen. Die Royal Bank of Scotland (RBS) erklärte heute, dann werde das Hauptquartier vom schottischen Edinburgh nach England umziehen. Auch die Großbank Lloyds, deren Firmenzentrale bereits in London ist, will im Fall der Abspaltung ihren juristischen Sitz nach England verlegen.

„Unwägbarkeiten“ machen Umzug nötig

Beide Banken sind aus Tradition mit ihrer Geschäftstätigkeit in Schottland registriert; Die RBS hat ihren Sitz seit dem Jahr 1727 in Edinburgh. Das Referendum über die Loslösung Schottlands vom Rest des Vereinigten Königreichs sei mit „zahlreichen Unwägbarkeiten“ verbunden, erklärte die Bank. Ein Umzug sei daher im Fall der Fälle notwendig. Für die Kunden ändere sich dadurch nichts, versicherte die RBS.

Lloyds erklärte ebenfalls, die Auswirkungen des Referendums seien ungewiss. Die Bank habe bereits „Notfallpläne“ für die Gründung neuer Gesellschaften in England in der Schublade.

Abstimmung am 18. September

Die Schotten stimmen am 18. September per Referendum über die Loslösung von Großbritannien ab. Das vom schottischen Regierungschef Alex Salmond angeführte Unabhängigkeitslager holte zuletzt in den Umfragen deutlich auf.

Viele Details einer möglichen Unabhängigkeit sind noch unklar - unter anderem die künftige schottische Währung. Salmond will mittels einer Währungsunion das Pfund behalten, doch das lehnen alle drei großen Parteien in London ab.