Rebellen entführten 43 Blauhelme
Nach der Entführung von 43 UNO-Soldaten auf den Golanhöhen haben sich Dutzende schwerbewaffnete Blauhelmsoldaten am Freitag syrischen Rebellen entgegengestellt. Insgesamt 75 philippinische Soldaten verteidigten zwei belagerte Posten in der UNO-Zone zwischen Syrien und Israel, sagte Oberst Roberto Ancan vor Journalisten in Manila.
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Die UNO hatte zunächst von 81 umzingelten Soldaten gesprochen, Ancan zufolge handelt es sich jedoch um insgesamt 75 Blauhelme in den beiden Stellungen. Seine Truppen seien gut ausgerüstet und ausgebildet, sagte Ancan.
USA machen Al-Nusra-Front verantwortlich
43 UNO-Soldaten von den Fidschi-Inseln waren am Donnerstag auf der syrischen Seite der Golanhöhen gefangen genommen worden. Die USA verlangten die „bedingungslose und sofortige Freilassung“ der Blauhelme. Wie das Außenministerium in Washington am Donnerstag erklärte, gehe die Entführung der UNO-Soldaten auf das Konto „nicht staatlicher bewaffneter Gruppen, darunter die vom UNO-Sicherheitsrat als Terrorgruppe eingestufte Al-Nusra-Front“.
Österreich bis Juni 2013 vertreten
Die entführten Soldaten gehören der UNO-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (UNDOF ) an, die eine 1974 zwischen Israel und Syrien geschlossene Waffenruhe überwacht. Die 75 philippinischen Soldaten wurden von den Angreifern belagert, nachdem sie sich geweigert hatten, ihre Waffen niederzulegen.
Die Blauhelme wurde nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium in Wien nahe Kuneitra an der „Position 27“ festgesetzt, die bis Juni 2013 von Blauhelmen aus Österreich gehalten wurde. Bereits im Juni 2013 hatten syrische Rebellen die Kontrolle über den dortigen Grenzübergang übernommen, Österreich zog seine Beobachter in der Folge - unmittelbar vor der Nationalratswahl - ab.
Mehr als 1.200 Soldaten im Einsatz
Zu der UNDOF-Mission gehören derzeit 1.223 Soldaten aus sechs Ländern - aus Indien, Irland, den Niederlanden, Nepal, den Philippinen und den Fidschi-Inseln. Die westlichen zwei Drittel (1.200 Quadratkilometer) des Golan wurden 1967 von Israel besetzt und 1981 annektiert, was die internationale Staatengemeinschaft nicht anerkennt. Die übrigen 510 Quadratkilometer blieben unter syrischer Kontrolle. Schon im März 2013 hatten Bewaffnete 21 UNDOF-Soldaten aus den Philippinen auf dem Golan in ihre Gewalt gebracht, sie waren unversehrt wieder freigekommen. Im Juni hatte der UNO-Sicherheitsrat das Mandat bis zum 31. Dezember 2014 verlängert.
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