Ausstellungen in Rom und Wien
Der Todestag des legendären römischen Kaisers Augustus jährt sich zum 2.000. Mal. Rom würdigt ihn mit einer langen Veranstaltungsserie. In Wien lockt eine Ausstellung ins Kunsthistorische Museum.
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Im Mittelpunkt der Gedenkfeiern steht der Hügel Palatin im Herzen Roms, wo Augustus am 23. September 63 vor Christus als Gaius Octavius geboren wurde und vier Jahrzehnte lang herrschte. Ab dem 18. September ist im renovierten Palatin-Museum eine Sammlung mit Gegenständen aus der Zeit des Augustus zu bewundern.
Augustus einmal mehr im Mittelpunkt
Im „Domus Augustus“, dem Haus, in dem der Kaiser lebte, werden nach der Renovierungen im September neue Räumlichkeiten eröffnet. Zu bewundern ist auch das Haus Livias, der dritten Ehefrau des Kaisers, die seine Politik stark beeinflusste. Im Palazzo Massimo ist vom 14. November bis zum 2. Juni 2015 eine Ausstellung zu Ehren des Kaisers geplant. Im Palazzo Altemps ist am 17. September eine Konferenz über die Rolle des Augustus vorgesehen, der als Erster das Konzept eines vereinten Europas entwarf. Die Konferenz ist Teil der Initiativen im Rahmen des italienischen EU-Vorsitzes im zweiten Halbjahr 2014.
Angesichts der Feierlichkeiten führt die Stadt Rom ein Jahresabonnement ein, dank dem Römer und Touristen zu einem ermäßigten Preis von 25 Euro für Erwachsene und 18 Euro für Jugendliche im Laufe eines Jahres Kolosseum, Palatin-Museum, die Kaiserlichen Foren und die Augustus-Ausstellungen besichtigen können.

Reuters/Tony Gentile
Im „Domus Augustus“, dem Haus, in dem der Kaiser lebte, werden nach Renovierungen im September neue Räumlichkeiten eröffnet
„Vater Europas“ im Kunsthistorischen Museum
Das Kunsthistorische Museum Wien widmet sich in seiner Ausstellung gleich zwei Staatsmännern: Unter dem Titel „Väter Europas. Augustus und Karl der Große“ zeigt man derzeit eine kleine Kabinettsausstellung mit zwei echten Prunkstücken: der „Gemma Augustea“ und dem Krönungsevangeliar. Die „Gemma Augustea“ ist ein edles Steinrelief. Auf der Prunkkamee wird Augustus als Jupiter auf Augenhöhe mit Roma gezeigt - für den Experten ein untrüglicher Hinweis, dass diese aus dem Privatbesitz des Herrschers stammen muss.
Ausstellungshinweis
„Väter Europas. Augustus und Karl der Große“, bis 21. September, Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung, dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags bis 21.00 Uhr.
„Augustus hätte sich niemals in Rom in der Öffentlichkeit als Gott dargestellt“, unterstrich Georg Plattner, Direktor der Antikensammlung, vor Journalisten anlässlich der Eröffnung der Ausstellung Ende Mai: „Wahrscheinlich hat er das Stück persönlich in Händen gehalten.“ Das mache die Kamee nicht nur zur zweitgrößten ihrer Art, sondern auch zur bedeutendsten weltweit.
Eine Herrschaft in Bildnissen
Ergänzt wird die Ausstellung durch Münzen, welche die Herrschaftspolitik mittels Bildnissen verdeutlichen. Diese Kunst der Selbstdarstellung wurde von Augustus auf die Spitze getrieben und später von Karl, dem „Imperator Augustus“, übernommen. Reliefs und Bildnisse runden den kleinen Einblick ab.
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