Themenüberblick

Ecclestone bietet 25 Mio. Euro

Nach dem Ende des Strafprozesses gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone könnte der Brite bald auch den Streit mit der BayernLB aus der Welt schaffen. Ecclestone hat der Münchner Landesbank eine Zahlung von 25 Millionen Euro angeboten, um den Fall damit zu beenden. Die Chancen, dass sich beide Seiten einigen, seien gut, sagten zwei Personen aus dem Umfeld der Landesbank.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Anwälte des Geldhauses prüften Ecclestones Angebot, dann müsse der Vorstand entscheiden. Der 83-Jährige hat der Bank bis Freitag Zeit gegeben. Hintergrund des Streits ist der Besitzerwechsel der Formel 1 vor acht Jahren. Die Staatsanwaltschaft hat dem Motorsportmanager vorgeworfen, den damaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky bestochen zu haben, damit dieser den Formel-1-Anteil der Landesbank an den von Ecclestone gewünschten Investor CVC verkaufte.

BayernLB forderte Schadenersatz

Die zweitgrößte deutsche Landesbank forderte von Ecclestone daraufhin Schadenersatz, weil er durch seine Abmachungen mit Gribkowsky dafür gesorgt haben soll, dass das Institut seinen Formel-1-Anteil unter Wert veräußerte.

Ursprünglich hat die BayernLB Finanzkreisen zufolge bis zu 400 Millionen Dollar von Ecclestone gefordert. Im Strafprozess erklärten jedoch sowohl die Staatsanwaltschaft als auch mehrere Zeugen, die Bank habe beim Verkauf ihres Formel-1-Anteils an CVC einen guten Preis erzielt. Zudem hat im Februar ein britisches Gericht Schadenersatzforderungen des Münchner Medienkonzerns Constantin wegen des Verkaufs zurückgewiesen.

Unklarer Ausgang bei Rechtsstreit

Für die BayernLB sei ein Vergleich wohl besser als ein teurer Rechtsstreit, bei dem die Erfolgsaussichten unklar seien, sagte eine Person aus dem Umfeld der Bank. Dadurch könnte die Landesbank kurz nach dem Verkauf der ungarischen Problembank MKB eine weitere Altlast loswerden.

Die BayernLB wollte sich am Dienstag nicht zu einer zivilrechtlichen Einigung mit Ecclestone und zum Ausgang des Strafverfahrens äußern. Das Münchner Landgericht hatte den Korruptionsprozess gegen Ecclestone gegen eine Rekordzahlung von 100 Millionen Dollar eingestellt (74,50 Mio. Euro). Der Verdacht der Bestechung beim Besitzerwechsel der Formel 1 habe sich in wesentlichen Teilen nicht erhärtet, erklärte das Gericht.

Links: