Argentinien zahlt erste Schuldentranche zurück

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Kurz vor Ablauf der Frist im Streit mit mehreren Hedgefonds hat Argentinien eine erste Tranche zur Begleichung seiner Schulden bei einer anderen Gläubigergruppe zurückgezahlt. Die im Pariser Club zusammengeschlossenen Staaten hätten 642 Millionen Dollar (477,93 Mio. Euro) bekommen, teilte das Wirtschaftsministerium in Buenos Aires gestern mit.

Auf diese Weise setze Argentinien den Weg fort, seinen durch die Staatspleite vor zwölf Jahren entstandenen Verpflichtungen nachzukommen. Im Mai hatte sich das südamerikanische Land mit dem Pariser Club geeinigt, seine Schulden in Höhe von etwa 9,7 Milliarden Dollar binnen fünf Jahren zu begleichen.

Ratenzahlung als Signal

Argentinien will mit der jetzt ausgezahlten Tranche offenbar demonstrieren, dass es grundsätzlich bereit ist, seine Schulden zu begleichen. Das Land liefert sich derzeit mit mehreren Hedgefonds einen erbitterten Streit über die Auszahlung von Schuldtiteln. Gelingt bis morgen keine Einigung, droht nach 2002 erneut eine Staatspleite. Noch heute erwartet der amerikanische Mediator Daniel Pollack nach eigenen Angaben in seinem New Yorker Büro eine Delegation der argentinischen Regierung.

Die von der Regierung in Buenos Aires als „erpresserische Geierfonds“ geschmähten Gläubiger haben in New York vor Gericht Forderungen in Höhe von 1,33 Milliarden Dollar plus Zinsen erstritten. Sie hatten einen Schuldenschnitt für die in Dollar ausgegeben Anleihen des Landes nicht mitgemacht.

Mit der Mehrzahl der Gläubiger hatte sich Argentinien dagegen arrangiert und damit die Krise zwischenzeitlich entschärft. Die Fonds wollen nach langem Rechtsstreit endlich Geld sehen. Doch Argentinien befürchtet weit höhere Kosten, wenn es sich darauf einlässt: Eine Prozesslawine weiterer Gläubiger könnte Nachzahlungen von 400 Milliarden Dollar ins Rollen bringen.