Wenn Größe doch zählt
Wenn Australien etwas hat, dann ist es Fläche: über siebeneinhalb Millionen Quadratkilometer für knapp 23 Millionen Einwohner. Platz, den das Land „down under“ seit über 50 Jahren mit ins Skurrile gehenden Riesenobjekten füllt.
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Alles begann 1963 in North Adelhaid. Designer Paul Kelly entwarf eine fünf Meter hohe Figur eines schottischen Dudelsackspielers, platzierte sie auf dem Dach von Scotty’s Motel und setzte damit einen Trend, der bald auf ganz Australien übergreifen sollte. Findige Ladenbesitzer erkannten schnell das Potenzial der überlebensgroßen bunten Figuren und begannen ihre Geschäfte mit „Big Things“ aufzupeppen.
Mehr als 150 dieser einmal grober, einmal feiner gestalteten Riesendinger sind quer über Australien verteilt. Sie sind Tieren, Pflanzen, Menschen oder auch ganz banalen Gegenständen wie Zigarren oder Kaffeekannen nachgebildet. Jedes Jahr locken sie Tausende Besucher in Orte, die per se keine besondere Anziehung auf Touristen ausüben würden.

Public Domain
Vor 51 Jahren dachte wohl niemand daran, dass der große Schotte einmal Vater einer ganzen Skulpturengattung werden würde.

Corbis/Marc Dozier
16 Jahre nach dem Big Scotsman entwarf Paul Kelly mit dem Riesenhummer in Kingston SE erneut ein „Big Thing“. Mit 17 Metern Höhe war das Schalenteil gleich dreimal so hoch wie der Dudelsackspieler.

Corbis/Marianna Massey
Das riesige Merinoschaf in Goulburn wiegt fast 100 Tonnen und gilt als ein besonders kunstvoll ausgeführtes Riesending. Es wird deshalb auch gerne ins Treffen geführt, wenn von den „Big Things“ als Kunst die Rede ist.

Corbis/John Baker
Wer „Big Things“ sagt, muss auch „Big Banana“ sagen. Seit 1964 steht der 18 Meter lange Nachbau der gelben Frucht in Coffs Harbour. Im dazugehörigen Freizeitpark gibt es einen Bananen-Souvernirshop und einen Indoor-Skihang.

Corbis/John Carnemolla
Wer Australien an der Südküste von West nach Ost druchfährt, begegnet ziemlich genau auf halber Strecke dem Nachbau eines Rosakakadus (engl. Galah). Die rosa Vogelfigur ist allerdings auch die einzige Sehenswürdigkeit der Kleinstadt Kimba.

Corbis/John Carnemolla
Der Riesenananas in Queensland wurde 2009 eine ganze besondere Ehre zuteil: Die Stadtregierung erklärte die 16 Meter hohe Fiberglasfigur zum Kulturerbe und hob sie damit in eine Liga mit ihren wichtigsten historischen Bauten und Sehenswürdigkeiten.
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