Libyen: Auch Österreich reduziert Botschaftspersonal
Angesichts der prekären Sicherheitslage in Libyen hat Österreich sein Personal an der Botschaft in der Hauptstadt Tripolis in den vergangenen Tagen auf „ein Minimum“ reduziert. Man sei angesichts der Situation im Land „sehr besorgt“ und habe bereits alle Vorbereitungen für einen eventuellen vollständigen Abzug getroffen, erklärte Außenamtssprecher Martin Weiss heute auf APA-Anfrage.
Gegenwärtig sei die Botschaft noch geöffnet, und der Botschafter Franz Hörlberger auch dort, so Weiss. Die Sicherheitslage werde jedoch laufend evaluiert, auch ein vollständiger Abzug sei möglich.
Für das gesamte Land gibt es bereits seit längerem eine Reisewarnung des österreichischen Außenministeriums. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe rivalisierender Milizen um den Flughafen in Tripolis haben zuletzt auch die USA einen vollständigen Abzug ihres Botschaftspersonals bekanntgegeben. Deutschland und Großbritannien riefen ihre Staatsbürger auf, das Land zu verlassen, hielten ihre Botschaften jedoch vorerst geöffnet.
Offenbar 23 Ägypter getötet
Bei einem Raketenangriff in der libyschen Hauptstadt Tripolis wurden laut einem Medienbericht 23 Ägypter getötet. Wie die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur MENA unter Berufung auf den Vorsitzenden der ägyptischen Gemeinde in Libyen berichtete, wurde das Gebäude, in dem die Arbeiter untergebracht waren, von einer Rakete des Typs Grad getroffen.
Das ägyptische Außenministerium erklärte, es werde sich mit den libyschen Behörden in Verbindung setzen, um die Meldungen zu prüfen. Bei Kämpfen zwischen der Armee und islamistischen Milizen im ostlibyschen Bengasi sind unterdessen in den vergangenen 24 Stunden mindestens 38 Menschen getötet und 50 verletzt worden. Bei dem Großteil der Opfer habe es sich um Soldaten gehandelt, hieß es aus Krankenhaus- und Militärkreisen. Zuvor hatten die Islamisten das Hauptquartier des Militärs im Zentrum der Stadt angegriffen.