Italienischer Startenor Carlo Bergonzi gestorben

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Der italienische Startenor Carlo Bergonzi ist heute im Alter von 90 Jahren gestorben. Bergonzi, der zu den größten Sängern von Verdi-Opern galt, starb in einer Mailänder Klinik, teilten die Angehörigen mit. Der aus dem norditalienischen Vidalenzo di Polesine bei Parma stammende Bergonzi war zum „Verdi-Tenor des Jahrhunderts“ gekrönt worden.

Karriere machte der Bauernsohn aus dem Dorf Polisene bei Parma erst im zweiten Anlauf. Nach dem Studium von Gesang und Klavier am Konservatorium von Parma debütierte Bergonzi 1948 zunächst als Bariton in Rossinis „Barbier von Sevilla“. Drei Jahre später nahm er erneut das Studium auf und wechselte die Stimmlage - zum Tenor.

An der Seite der Callas auf der Bühne

„Mir wurde klar, dass ich es als Bariton nie zur Spitze schaffen würde. Daher wagte ich einen Kurswechsel, das hat schon Überwindung gekostet“, kommentierte der Sänger später den entscheidenden Schritt. Der Triumphzug als Tenor begann 1951 in Bari. Durch den italienischen Rundfunk wurde Bergonzi bald einem größeren Publikum bekannt. 1953 sang er in der Mailänder Scala, bald darauf in allen großen Opernhäusern Europas.

Er trat neben Maria Callas auf und eroberte als Radames in Verdis „Aida“ die New Yorker „Met“. Von 1958 bis 1964 wirkte der „Techniker des Belcanto“ bei den Festspielen von Verona mit. Außerdem spielte er zahlreiche Schallplatten ein. Sein Repertoire umfasste mehr als 60 Rollen.