Nach Razzia: Kinder aus Armenheim in Mexiko weggebracht

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Nach Berichten über Vergewaltigungen und brutale Misshandlungen in einem mexikanischen Armenheim haben die Behörden gestern damit begonnen, die Bewohner der Einrichtung von dort fortzubringen. Von den mehr als 400 in dem Heim „La Gran Familia“ lebenden Kindern seien zunächst 48 der Obhut der Jugendschutzbehörde in der Stadt Guadalajara übergeben worden, wie eine Behördenvertreterin der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Am Dienstag hatten Polizei und Armee das Heim auf der Suche nach fünf vermissten Kindern durchsucht. Die Institution in der Stadt Zamora im westlichen Bundesstaat Michoacan existiert seit bereits 40 Jahren und genoss einen guten Ruf als Einrichtung, die Kindern aus armen Verhältnissen eine behütete Umgebung bietet.

Bei der Razzia fanden die Behörden allerdings nicht nur die vermissten Kinder, sondern auch etwa 600 weitere Menschen, die unter sklavenähnlichen Bedingungen und in miserablen hygienischen Verhältnissen hausten. Die Heimleiterin und acht Mitarbeiter wurden festgenommen.