Italien wegen „Costa Concordia“ im Clinch mit Segolene Royal

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Italien hat scharf auf Forderungen von Frankreichs Umweltministerin Segolene Royal bezüglich des Abtransports der havarierten „Costa Concordia“ reagiert. Sie hatte von der Regierung in Rom Garantien verlangt, dass die Gewässer vor der französischen Mittelmeer-Insel Korsika bei der Abschleppung des Kreuzfahrtschiffes nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

„In puncto Umwelt akzeptiere ich keine Lehren, nicht einmal von Frau Segolene Royal. Uns Italienern liegt das Meer am Herzen wie den Franzosen“, sagte der italienische Umweltminister Gianluca Galletti in einem Interview mit der Turiner Tageszeitung „La Stampa“ (Freitag-Ausgabe). „Wir respektieren alle Regeln im Bereich Umwelt und guter Nachbarschaft. Die Costa Concordia wird jedoch in internationalen Gewässern fahren, wir haben niemandem etwas mitzuteilen“, betonte Galletti.

„Es überrascht mich“

„Es überrascht mich, dass Frankreich jetzt Erklärungen über den Abtransport verlangt, dabei weiß man schon seit längerem, dass wir die Costa Concordia abschleppen werden“, so der Minister. Italien habe jedenfalls nichts zu verheimlichen und werde Royal alle notwendigen Informationen über den Abtransport liefern. Das werde über offizielle Wege erfolgen.

Das havarierte Kreuzfahrtschiff wird voraussichtlich ab Dienstag in internationalen Gewässern 30 Kilometer an der Insel vorbeifahren. Der Bürgermeister von Bastia, der zweitgrößten Stadt Korsikas, Gilles Simoni, äußerte ebenfalls die Befürchtung, dass umweltschädliche Stoffe ins Tyrrhenische Meer gelangen könnten.