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Grundsätzlich freie Wahlmöglichkeit

Die Preise für Autoreparaturen steigen ständig, berichtet die Arbeiterkammer (AK) Wien. Vor allem bei großen und aufwendigen Reparaturen kann man mit einem Preisvergleich viel Geld sparen - das gilt auch fürs „Pickerl“, das mitunter sogar gratis ist.

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Im Jahresvergleich sind die Preise laut AK Wien im Mittel zwischen 3,5 und 4,2 Prozent gestiegen. Eine Mechanikerstunde in Wien kostet demnach heuer zwischen rund 90 und 141 Euro, im Durchschnitt damit rund 118 Euro - das ist mit 4,2 Prozent der höchste Anstieg. Eine Spenglerstunde kostet demnach zwischen im 123 und 175 Euro, im Durchschnitt 150 Euro, eine Lackiererstunde zwischen 130 und 175 Euro, im Durchschnitt 152 Euro.

Wer Preise vergleicht, kann laut der AK also deutlich sparen. Vor allem bei großen Reparaturen lohne sich der Aufwand, so die Arbeiterkammer Wien. Sie hat für ihren Vergleich im Mai und Juni 39 Fachwerkstätten für 14 Automarken in Wien verglichen. Viele Fachwerkstätten würden zudem auch Fremdmarken reparieren, die AK Wien.

Autofahrer können Werkstätte frei wählen

Seit dem Inkrafttreten der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) für den Kfz-Ersatzmarkt im Juni 2010 müssen Autofahrer ihre Fahrzeuge nicht mehr in markengebundenen Werkstätten warten und reparieren lassen, wenn sie ihre Garantieansprüche nicht verlieren wollen. Sie können also frei zwischen Vertragswerkstätten und markenungebundenen Kfz-Werkstätten wählen und auch auf diese Weise Geld sparen. Auch Ersatzteile, die nicht vom Originalhersteller kommen, dürfen den Garantieanspruch nicht schmälern.

„Wenig experimentierfreudig“

Laut ÖAMTC tun das aber deutlich weniger Autobesitzer, als man erwarten würde: „Vor allem in der Garantiezeit sind die Leute nur wenig experimentierfreudig und probieren nicht, ihr Auto woanders reparieren zu lassen“, so ÖAMTC-Konsumentenschützerin Ursula Zelenka gegenüber ORF.at. Dabei geht es um Reparaturen, die von der Garantie nicht gedeckt sind, denn diese müssen auch in einer Vertragswerkstätte voll und mitunter teurer bezahlt werden. Grundsätzlich könnte ein Kunde mit dieser Reparatur auch woanders hingehen, was aber selten der Fall sei.

EU will Wettbewerb fördern

Die meisten Kunden würden weiter in Vertragswerkstätten gehen, so Zelenka, nicht zuletzt weil von vornherein nicht immer ersichtlich ist, ob eine Reparatur unter die Garantie fällt oder nicht. Garantiefälle würden zudem als „Kundenbindungsprogramm“ üblicherweise nur in Vertragswerkstätten abgewickelt, und viele Kunden würden nach Ablauf der Garantiezeit als bereits eingewöhnte Kunden dann einfach weiter bei der Werkstatt bleiben.

Grundsätzlich müssen die Autohersteller allen Werkstätten dieselben Informationen zu nicht diskriminierenden Preisen zur Verfügung stellen, sprich Reparaturanleitungen müssen Vertragswerkstätten und nicht gebundenen Werkstätten zu gleichen Preisen angeboten werden. Damit will die EU den Wettbewerb fördern.

Auch „Pickerl“ wieder teurer

Laut AK Wien sind auch die Preise für das „Pickerl“ im Jahresvergleich um 3,4 Prozent gestiegen. Bis zu 90 Euro kann eine Plakette für die §57a-Begutachtung ohne Service demnach kosten, ergab ein Test von 14 Automarken bei 40 Werkstätten und den Autofahrerclubs. Durchschnittlich koste ein „Pickerl“ für einen Benzin-Pkw 57 Euro, für einen Diesel-Pkw 61 Euro. Oftmals sei das „Pickerl“ bei einem Jahresservice aber kostenlos dabei, so die AK Wien - fragen lohne sich oftmals.

Wie hoch die Unterschiede bei „Pickerl“- und Mechanikerpreisen zwischen den einzelnen Bundesländern sind, konnten AK Wien und ÖAMTC auf Nachfrage nicht sagen. Auch in diesem Fall lohne sich aber auf alle Fälle ein Vergleich.

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