Libyen: Flughafen in Tripolis erneut unter Raketenbeschuss

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Der internationale Flughafen in der libyschen Hauptstadt Tripolis ist laut Medienbericht erneut unter Beschuss geraten. Wie das Nachrichtenportal al-Wasat gestern Abend unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, traf eine Rakete dabei ein Flugzeug auf dem Rollfeld. Ob es Tote oder Verletzte gab, war zunächst unklar. Der Flughafenbetrieb war bereits gestern nach Angriffen für mindestens drei Tage eingestellt worden.

Auf dem Flughafen liefern sich rivalisierende Milizen heftige Gefechte. Bei den bewaffneten Gruppen handelt es sich um ehemalige Revolutionsbrigaden, die 2011 am Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi beteiligt waren. Sie weigern sich bis heute, ihre Waffen abzugeben und kämpfen inzwischen für eigene Interessen.

UNO zieht gesamtes Personal ab

Angesichts der anhaltenden Gewalt in Libyen ziehen die Vereinten Nationen (UNO) bis auf Weiteres ihr gesamtes Personal aus dem nordafrikanischen Land ab. In einer Mitteilung gab die die UNO-Mission in Libyen (UNSMIL) „Sicherheitsgründe“ für den Schritt an.

„Nach den jüngsten Kämpfen am Sonntag und wegen der Schließung des internationalen Flughafens von Tripolis“ sei es derzeit „nicht möglich, die Arbeit fortzusetzen“. Bereits in der vergangenen Woche war die Zahl der UNSMIL-Mitarbeiter reduziert worden. Die Mission betonte nun, der Abzug erfolge nur vorläufig.