Neue Korruptionsvorwürfe gegen Grasser

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Raiffeisen Centro Bank (RCB) soll den damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser bestochen haben, damit sie den Auftrag für die Teilprivatisierung der Post 2006 bekommt. Das vermutet die Staatsanwaltschaft laut „Kurier.“

Razzia wegen Post-Privatisierung

In der Causa soll diese Woche eine Hausdurchsuchung bei der RCB durchgeführt worden sein. „Wir unterstützen die Justiz bestmöglich, um diese Vorwürfe aus der Welt zu schaffen“, so RCB-Vorstandschefin Eva Marchart zum „Kurier“. Bei ihr und Vorstandskollegen Martin Grund ist laut der Zeitung ein Laptop beschlagnahmt worden.

Kontakt über Lobbyisten Hochegger

Die Bank hatte den Teilbörsengang als eine unter fünf Investmentbanken begleitet. Vergeben hatte diesen die Staatsholding ÖIAG, die ins Finanzministerium ressortiert. Die Thematik ist nicht gänzlich neu, sie wurde schon einmal untersucht. Der Kontakt soll über den Lobbyisten Peter Hochegger gelaufen sein.

Grasser-Anwalt Manfred Ainedter hatte schon 2012 im „profil“ betont, sein Mandant sei in der Auswahl der Banken nicht involviert gewesen. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

859.000 Euro für Beratungen

RCB-Vorstand Grund ist laut Zeitung in der Sache schon vor Jahren einvernommen worden und habe damals ausgesagt, dass die RCB von 2000 bis 2008 insgesamt 859.000 Euro an die Hochegger-Firma Valora für Beratungen bezahlt habe. Diese Leistungen seien im Detail nachgewiesen. Laut dem älteren Magazinbericht sollen auch Hochegger und Walter Maischberger im Rahmen der Teilprivatisierung der Post AG eine Erfolgsprovision über 350.000 Euro von der RCB bekommen haben.