GB: Regierung untersucht Vorwürfe über Kindesmissbrauch

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Die britische Regierung untersucht Anschuldigungen, nach denen in den 1980e Jahren ein „Kinderschänderring“ in Parlament und Regierung aktiv gewesen sein soll. Nach einem Bericht des „Daily Telegraph“ von gestern stehen mehr als zehn ehemalige und noch amtierenden Politiker unter dem Verdacht des Kindesmissbrauchs. Die Polizei ermittelt.

Premierminister David Cameron hat unterdessen eine Untersuchung darüber angeordnet, warum ein Dossier über die Vorwürfe aus den 1980er Jahren nicht mehr auffindbar ist. Der Bericht war 1983 dem damaligen konservativen Innenminister und späteren EU-Kommissar Leon Brittan übergeben worden. Eine öffentliche Anhörung über die Anschuldigungen hat die Regierung Cameron bisher aber abgelehnt.

Viele Politiker sollen davon gewusst haben

Die Vorwürfe gehen auf Informationen des Kinderschutzexperten Peter McKelvie zurück, der seit mehr als 20 Jahren Material über angeblichen Kindesmissbrauch in höchsten politischen und gesellschaftlichen Kreisen sammelt. Es gebe genug Anhaltspunkte, um formale Ermittlungen gegen mindestens 20 Mitglieder aus beiden Häusern des Parlaments einzuleiten, sagte McKelvie dem „Daily Telegraph“. Nach seiner Einschätzung hätten weitere 20 Politiker von dem Missbrauch gewusst und diesen durch ihr Schweigen gedeckt.