Karas fiel bei Vorwahl um Vize im EU-Parlament durch

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Der ÖVP-EU-Abgeordnete Othmar Karas ist bei einer internen Vorwahl in seiner Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) durchgefallen. Karas bemühte sich bei dem Votum am 25. Juni um das Amt des Vizepräsidenten des EU-Parlaments, seine Kollegen wählten ihn aber nur auf den achten Platz, wie aus einem E-Mail hervorgeht, das der APA vorliegt. Karas sei der Frauenquote zum Opfer gefallen, hieß es seitens der Fraktion.

Karas ist Leiter der ÖVP-Delegation im Europaparlament und will im Jahr 2017 Nachfolger des deutschen Sozialdemokraten Martin Schulz als Parlamentspräsident werden. Zuletzt machte er auch seine Ambitionen auf den EU-Kommissarsposten deutlich, für den die Regierung Johannes Hahn nominieren will.

Auf Kandidatur verzichtet

Die 221 Abgeordnete starke Fraktion der EVP gab Karas Ende Juni nicht die nötige Unterstützung, um zunächst einer der 14 Vizepräsidenten des Parlaments zu werden. Die EVP erhob Anspruch auf sechs Stellvertreterposten, intern bemühten sich zehn Kandidaten darum. Am stärksten schnitt der deutsche Abgeordnete Rainer Wieland mit 149 Stimmen ab, den sechsten Platz belegte die irische Politikerin Mairead McGuiness mit 93 Stimmen. Karas, der in der vergangenen Periode Vizepräsident des EU-Parlaments war, kam auf 73 Stimmen und landete damit auf dem achten Platz. Nach der internen Abstimmung erklärte Karas öffentlich seinen Verzicht auf die Kandidatur.