Brüssel: Fehler bei Telekommerger in Österreich gemacht
EU-Wettbewerbskommissar Jose Almunia hat heute bei der Bekanntgabe der Genehmigung für die Fusion von Telefonica Deutschland („O2“) und E-Plus ein ungewöhnliches Eingeständnis gemacht: Bei der Übernahme von Orange durch „3“ habe die Kommission Fehler gemacht, so Almunia. Hierzulande hatte es nach der Reduktion des Marktes von vier auf drei Telekomanbietern teils deutliche Tariferhöhungen gegeben.
„Im Fall Österreichs 2012 haben wir keine vorherigen Verpflichtungen“ vorgesehen, so Almunia. Dadurch seien verschiedene Operationen möglich gewesen, bevor die Übernahme abgeschlossen war. Almunia räumte aber ein, dass „das ein Fehler unsererseits war. Ich bin nicht zufrieden damit, was auf dem österreichischen Markt vor sich geht“, so Almunia.
Strengere Auflagen in Deutschland
Das Ja zur acht Milliarden Euro schweren Übernahme von E-Plus durch Telefonica Deutschland - auch in Deutschland verringert sich dadurch die Zahl der Anbieter von vier auf drei - wird daher mit strengeren Auflagen verbunden.
Als Auflage müsse Telefonica unter anderem bis zu 30 Prozent seiner Netzkapazitäten abtreten, teilte die EU-Behörde mit. Das soll neuen Wettbewerbern Zugang zum deutschen Markt geben und kleinere Konkurrenten wettbewerbsfähiger machen. Telefonica verpflichtet sich auch, bestehende Vereinbarungen mit Großkunden auszuweiten und etwa Dienstleistungen rund um superschnelle Netze (4G) für Großkunden allen Interessenten anzubieten.