Argentinien überweist eine Milliarde Dollar an US-Hedgefonds
Argentinien hat im Streit über die Rückzahlung von Schulden aus der Zeit der Staatspleite im Jahr 2001 mehr als eine Milliarde Dollar an eine US-Bank überwiesen.
Wie Wirtschaftsministers Axel Kicillof gestern in Buenos Aires sagte, zeigt die Zahlung an zwei US-Hedgefonds mit Fälligkeit am 30. Juni „den Willen Argentiniens, seine Verpflichtungen gegenüber 100 Prozent seiner Gläubiger zu erfüllen“.
Argentinien war 2001 pleite, die Schulden beliefen sich auf fast 100 Milliarden Dollar. Mit 93 Prozent der Gläubiger konnte sich das Land seit 2008 auf eine Umschuldung einigen. Sieben Prozent der Gläubiger verweigerten damals jedoch die Umschuldung - unter ihnen die US-Hedgefonds NML Capital und Aurelius Management.
Staatspleite droht erneut
Am Montag vergangener Woche wies der Oberste Gerichtshof der USA im Streit über diese Schulden eine Beschwerde Argentiniens gegen das Urteil einer niedrigeren Instanz zurück und verpflichtete das Land zur Zahlung von 1,33 Milliarden Dollar (knapp eine Mrd. Euro).
Die argentinische Präsidentin Christina Kirchner signalisierte daraufhin Bereitschaft zu Verhandlungen mit den Hedgefonds - das hatte sie bisher abgelehnt. Argentinien wolle seine Schulden zu 100 Prozent begleichen, sagte Kirchner am vergangenen Freitag. Nach dem Urteil könnten nun weitere private Gläubiger große Summen von Argentinien einfordern - damit droht Argentinien erneut die Staatspleite.