KSV sieht Insolvenzen weiter auf hohem Niveau

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Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) sieht im Rahmen seiner Hochrechnung zu den Insolvenzzahlen in den ersten sechs Monaten heuer weiter bewegte Zeiten für die heimischen Unternehmen.

Die Zahl der eröffneten Insolvenzen stieg mit 1.650 minimal um ein Prozent, die Gesamtpassiva liegen - exklusive der Megapleite der Alpine im Vorjahr - um sieben Prozent unter dem Vergleichswert von 2013.

Gastgewerbe führt Insolvenzen an

Die Zahl der nicht eröffneten Insolvenzverfahren stieg laut KSV1870 um 1,6 Prozent auf 1.199. Nach Branchen gab es - wie von Jahr zu Jahr - besonders viele Pleiten im Gastgewerbe und bei Firmen mit unternehmensbezogenen Dienstleistungen.

Negativer „Kombinationssieger“ - in Zahl der Pleiten samt Passivawert - ist die Bauwirtschaft. Diese landet traditionell sowohl bei der Zahl als auch bei den Passiva unter den Top Drei. Solange eine Qualitätsvergabe nicht vom Gesetztgeber zwingend vorgeschrieben werde, ändere sich daran auch nichts, trotz „löblicher Initiativen“ wie des „baufair“ gegen Billigstbietervergaben, so KSV-Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner.

Deutliche Unterschiede in Bundesländern

In den Bundesländern zeigt sich laut KSV1870 eine uneinheitliche Entwicklung - im Burgenland und Kärnten gibt es zweistellige Rückgänge bei den Unternehmensinsolvenzen, in Vorarlberg und in der Steiermark hingegen zweistellige Zuwächse.

In Wien, Nieder- und Oberösterreich gibt es ein „Nullsaldo“ im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Oberösterreich verzeichnete aber als einziges Bundesland einen „nachhaltigen Trend unterhalb des Mittelwertes“ in Österreich.