Greenpeace verlor nach Währungsgeschäft Spender
Nach dem Bekanntwerden von Millionenverlusten bei Währungsgeschäften hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Österreich rund 200 und in Deutschland rund 700 Förderer verloren. „Es hat aber auch viele zusätzliche Spenden gegeben, von Menschen, die sich gerade jetzt in dieser schwierigen Situation solidarisch zeigen“, sagte ein Sprecher von Greenpeace Österreich gestern gegenüber der APA.
3,8 Mio. Euro verspekuliert
Bei Greenpeace International in Amsterdam hatte ein mittlerweile entlassener Mitarbeiter eigenmächtig Währungsgeschäfte betrieben, die zu einem Verlust von 3,8 Millionen Euro führten. Österreichische Spendengelder waren laut Greenpeace Österreich nicht von dem Vorfall betroffen. Diese werden zudem jeweils zweckgebunden für Kampagnen eingesetzt, so Schweitzer weiter.
Über den Verlust und den Rückzug der Förderer in Deutschland hatte zuerst der „Spiegel“ berichtet, dort wird Greenpeace von rund 600.000 Geldgebern unterstützt. Rund 110.000 Personen unterstützen Greenpeace Österreich.
Der deutsche Kommunikationsdirektor Michael Pauli bestätigte der dpa, dass die Organisation insgesamt rund 90 Millionen Euro für das Fundraising, also das Spendensammeln, ausgebe - „um 300 Millionen Euro Einnahmen weltweit zu erhalten. Wir sehen das positiv.“
Schwerpunkt soll verlagert werden
Nach dem Bericht des Nachrichtenmagazins befindet sich die Umweltschutzorganisation insgesamt in einem Umbruch. Greenpeace habe sich bereits 2013 entschlossen, einen großangelegten Veränderungsprozess umzusetzen, hieß es in einer Stellungnahme des österreichischen Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit, die gestern auf die Website der Umweltorganisation gestellt wurde.
„Die Ursachen der Umweltzerstörung sind nicht mehr primär in Europa und den USA zu sehen. Vor allem die aufstrebenden Länder des globalen Südens wie China, Indien oder Brasilien, haben einen immer höheren Anteil an den globalen Umweltproblemen“, so Egit. Daher sei es das Ziel dieses Prozesses, der globalen Charakteristik vieler Umweltprobleme gerecht zu werden.