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In die Schweiz gebracht

Die deutsche Formel-1-Legende Michael Schumacher ist nach dem schweren Skiunfall aus dem Koma erwacht und hat die Klinik im französischen Grenoble verlassen. Er werde nun „seine lange Phase der Rehabilitation“ fortsetzen, teilte Schumachers Managerin Sabine Kehm am Montag mit.

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Schumacher war Ende 2013 beim Skifahren in den französischen Alpen verunglückt und hatte sich schwere Kopfverletzungen zugezogen. Bereits vergangene Woche hatte es erste Gerüchte gegeben, Schumacher sei aus seiner Klinik verlegt und in ein Rehazentrum am Bodensee gebracht worden. Entsprechende Meldungen wurden allerdings dementiert.

Reha „außerhalb der Öffentlichkeit“

Schumacher wurde nun ins Universitätskrankenhaus von Lausanne (CHUV) verlegt. Das teilte CHUV-Mediensprecher Darcy Christen am Montag der Schweizer Nachrichtenagentur sda mit. Nach der ersten Ankündigung war eigentlich erwartet worden, dass der neue Aufenthaltsort Schumachers geheim bleibe: „Für die Zukunft bitten wir um Verständnis, dass seine weitere Rehabilitation außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen soll“, heißt es in dem offiziellen Statement von Kehm. Damit wird der schon im April angekündigte Kurs weiterverfolgt, die Öffentlichkeit und die Presse möglichst von Schumacher abzuschirmen.

Warnung an Medien

„Unser Plan und unser Wunsch wären schon, dass ab dem Moment, in dem Michael in eine Rehaklinik gehen könnte, dass wir dann auch diese mediale Begleitung unsererseits einstellen“, hatte Kehm damals verkündet. Das Recht der Öffentlichkeit auf Informationsfluss ende an einem gewissen Punkt, eben wenn eine Rehabilitation beginnt.

„Es wird keine Auskunft darüber erteilt werden, wann und an welchen Ort Michael Schumacher verlegt wurde. Auskünfte zu Art und Umfang der therapeutischen Maßnahmen werden ebenfalls nicht erteilt. Eine Berichterstattung hierüber stellt einen schwerwiegenden Eingriff in Michaels Rechte dar“, heißt es nun in dem Statement, das auch eine Drohung an allzu aufdringliche Medienvertreter beinhaltet: Eine Berichterstattung laufe Gefahr, „zum Gegenstand einer gerichtlichen Auseinandersetzung zu werden“. Es werde auch keine Pressekonferenz der Familie oder der Grenobler Klinik geben.

Dank an Ärzte

Zudem hieß es, seine Familie bedanke sich „ausdrücklich bei allen behandelnden Ärzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten in Grenoble ebenso wie bei den Ersthelfern am Unfallort“. Alle diese hätten hervorragende Arbeit geleistet. Auch für alle Menschen, die dem Formel-1-Fahrer gute Wünsche zukommen ließen, wurde in der Mitteilung gedankt.

Freude im Formel-1-Zirkus

Die Nachricht von Schumachers nächstem Schritt zurück ins Leben löste sechs Tage vor dem Formel-1-Rennen in Österreich große Freude aus. „Wir hätten uns keinen besseren Start in die Woche wünschen können“, twitterte Schumachers ehemaliges Team Mercedes. „Exzellente Neuigkeiten über Schumi diesen Morgen. Kämpfe weiter, Champ!“, schrieb der Rennstall Caterham.

„Zuerst einmal, großartig, die positiven Nachrichten über Michael Schumacher zu hören, dass er nicht länger im Koma ist“, so der Force-India-Rennstall von Schumacher-Landsmann Nico Hülkenberg. „Michael aus dem Koma. So happy“, schrieb Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld.

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