Themenüberblick

„Gewaltsame Terrorattacke“

In Zusammenhang mit einem Selbstmordanschlag auf dem Pekinger Tiananmen-Platz im vergangenen Oktober sind am Montag laut chinesischen Staatsmedien drei Angeklagte zum Tode verurteilt worden. Gegen einen weiteren Beschuldigten verhängte das Gericht in Ürümqi „wegen der gewaltsamen Terrorattacke“ eine lebenslange Haftstrafe, wie der Sender CCTV berichtete.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die vier übrigen Angeklagten erhielten Freiheitsstrafen zwischen fünf und 20 Jahren. Ende Oktober vergangenen Jahres war ein mit Benzinkanistern beladener Geländewagen in eine Menschenmenge auf dem Tiananmen-Platz gerast und in Flammen aufgegangen. Die drei Fahrzeuginsassen und zwei Touristen wurden getötet, 40 Passanten wurden verletzt. Die chinesischen Behörden machten uigurische Islamisten aus Xinjiang für die Tat verantwortlich. Die Urteile fielen kurze Zeit nach dem 25. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Bürgerrechtsbewegung auf dem Tiananmen-Platz. Die Regierung unterband jedes Gedenken auf dem zentralen Pekinger Platz.

Größter Krisenherd neben Tibet

In der Provinz Xinjiang leben mehrheitlich Muslime. Die Provinz gilt neben Tibet als der größte Krisenherd des Vielvölkerstaats China. Seit Beginn der chinesischen Herrschaft im 19. Jahrhundert begehrten die muslimischen Uiguren immer wieder gegen Peking auf. Die Minderheit sieht sich kulturell, sozial und wirtschaftlich benachteiligt und durch die systematische Ansiedlung von ethnischen Han-Chinesen zunehmend an den Rand gedrängt.

Bei zwei Anschlägen in der Provinzhauptstadt Ürümqi wurden im April und Mai insgesamt mehr als 30 Menschen getötet. Im März wurden bei einem Angriff im Bahnhof von Kunming im Südwesten Chinas mindestens 29 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt, als mit Messern bewaffnete Männer in die Bahnhofshalle stürmten und Passanten niederstachen. Peking macht für die Anschlagserie Separatisten verantwortlich.

13 Menschen hingerichtet

Wegen „terroristischer Verbrechen“ sind am Montag in der nordwestchinesischen Unruheregion Xinjiang 13 Menschen hingerichtet worden. Die Todesurteile seien zuvor vom obersten Gericht in Peking bestätigt worden, berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Den Verurteilten seien in sieben Fällen terroristische Anschläge und die Ermordung von Polizisten, Beamten und Zivilisten vorgeworfen worden.

Links: