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Land leidet unter enormer Trockenheit

In ungewöhnlich harschem Ton hat Nordkoreas Diktator Kim Jong Un den staatlichen Wetterdienst kritisiert. Es gebe „viele unkorrekte Vorhersagen“, berichtete die staatliche Zeitung „Rodong Sinmun“ über Kims Besuch beim nationalen Wetterdienst.

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Die meteorologischen Beobachtungen würden nicht auf einer „wissenschaftlichen Basis“ beruhen, tadelte Kim laut Bericht die Experten. Die Meteorologen müssten sich auf den „modernen“ Stand bringen und ihre Arbeit „tiefgreifend“ und „von Grund auf“ verbessern, forderte Kim laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag.

Wetterexperten am Pranger

Auf den Bildern von der Visite, die Nordkoreas Staatsmedien verbreiten, wirken die gescholtenen Meteorologen kaum begeistert von den eindringlichen Hinweisen des Diktators. Über die Rüge Kims an den Experten wurde nicht nur in Zeitungen berichtet, offenbar wurde sie auch im Staats-TV ausgestrahlt.

Der nordkoreanischer Diktator Kim Jong Un gibt den Metereologen Anweisungen

Reuters/KCNA

Nicht nur die betroffenen Wetterexperten bekamen Kims Tiraden zu hören, offenbar wurden sie im TV ausgestrahlt

Korrekte Wettervorhersagen nötig

Laut Angaben nordkoreanischer Medien erklärte Kim, wieso korrekte Wettervorhersagen so wichtig sind: Diese seien erforderlich, um bei Unwettern das Leben und den Besitz der Bürger zu schützen, wie es hieß. Öffentliche Kritik an staatlichen Einrichtungen ist in Nordkorea nicht üblich. Allerdings wurde nicht mitgeteilt, wann der Besuch bei den Wetterexperten stattfand.

Der nordkoreanischer Diktator Kim Jong Un gibt den Metereologen Anweisungen

Reuters/KCNA

Visite des nordkoreanischen Diktators: Experten müssen sich rügen lassen

In Nordkorea gab es in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt Hungersnöte, in den 1990er Jahren starben Hunderttausende Menschen. Die Versorgungsengpässe wurden durch Überschwemmungen, Dürreperioden und Missmanagement mitverursacht. Im Mai berichteten die staatlichen Medien des weitgehend abgeschotteten Landes über eine Dürre.

Inszeniertes Lob

Besuche Kims in diversen Fabriken, militärischen Einrichtungen und staatlichen Büros gehen üblicherweise mit inszeniertem Lob eines zufriedenen Diktators für die Arbeiter einher. Laut BBC stattete Kim zuletzt einer Fabrik für Wasserrutschen einen Besuch ab. In Staatsmedien wurde der Diktator dort mit den Worten zitiert, wonach in Nordkorea „nichts unmöglich“ sei.

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