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Teilweise bereits verurteilt

Drei US-Bürger befinden sich derzeit in nordkoreanischer Haft, die letzte Verhaftung eines Touristen wurde vergangene Woche bekannt. „Wir bemühen uns aktiv um die Entlassung von allen dreien“, sagte US-Außenamtssprecherin Marie Harf zuletzt. Die USA verlangen von Pjöngjang die sofortige Freilassung.

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Auch beim zuletzt Festgenommenen handelte es sich um einen Touristen. Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, dass der US-Bürger Jeffrey Edwards Fowle wegen „feindlicher Aktivitäten“ festgesetzt worden sei. Demnach wird Fowle vorgeworfen, gegen Visabestimmungen verstoßen zu haben.

Bibel in Hotel zurückgelassen?

Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete unter Berufung auf Diplomatenkreise, Fowle sei mit einer Reisegruppe in Nordkorea unterwegs gewesen und sei Mitte Mai festgenommen worden, weil er in einem Hotel eine Bibel zurückgelassen habe.

Vor der Festnahme Fowles hatte es binnen kurzer Zeit zwei weitere Festnahmen gegeben: Im April wurde der 24-jährige US-Tourist Matthew Todd Miller festgenommen, als er nach der Einreise nach Nordkorea Asyl beantragte. Bereits seit November 2012 sitzt der christliche Missionar Kenneth Bea in nordkoreanischer Haft. Bae wurde wegen der Planung eines Umsturzes zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Neue US-Reisewarnung

Die US-Regierung riet vergangenen Monat in einer neuen Reisewarnung ihren Bürgern von Aufenthalten in dem kommunistischen Land ab, weil dort selbst bei geführten Reisen die Gefahr einer willkürlichen Festnahme bestehe. Die Vereinigten Staaten haben keine diplomatische Vertretung in Pjöngjang, die US-Interessen werden von der schwedischen Botschaft wahrgenommen.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un regiert das von der Welt abgeschottete Land wie vor ihm sein Vater und sein Großvater mit eiserner Hand. Die Staatsführung steht wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen und ihres Atomwaffenprogramms international in der Kritik. Die Mangelversorgung in dem verarmten Land führt immer wieder zu Hungersnöten.

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