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Auf Kriegsfuß mit al-Nusra

Die Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) gehört zu den radikalsten Sunnitengruppen, die im arabischen Raum für einen Gottesstaat kämpfen. Sie entstand aus der 2003 gegründeten Gruppe für Tawhid und Dschihad, die sich gegen den amerikanischen Irak-Krieg wandte. Ihr erster Anführer war der für seine Grausamkeit berüchtigte Jordanier Abu Mussab al-Sarkawi.

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Die Gruppe griff nicht nur US-Soldaten an, sondern verübte auch Selbstmordanschläge auf Schiiten und Christen. Sarkawi wurde 2006 von der US-Armee getötet. Seither führen Iraker die Organisation, die sich zwischenzeitlich Islamischer Staat im Zweistromland nannte.

Aufwind im Bürgerkrieg

Erheblichen Einfluss gewann die Organisation, als 2013 der Streit der von Schiiten dominierten irakischen Regierung mit den sunnitischen Parteien eskalierte, und mit dem Syrien-Krieg. Die Terroristen rekrutierten nun auch Kämpfer für den Kieg gegen das Regime von Baschar al-Assad und eroberten Gebiete sowohl im Westirak als auch in Syrien. Ihr neuer Anführer Abu Bakr al-Baghdadi benannte die Gruppe in ISIS um. Über Baghdadi ist so gut wie nichts bekannt. Im Jänner veröffentlichten die irakischen Behörden ein Foto, das ihn angeblich zeigen soll.

Andere Extremisten distanzieren sich

Doch die Gruppe ist auch unter den Extremisten nicht unumstritten. Im Syrien-Krieg überwarf sich die ISIS mit der Al-Nusra-Front, obwohl beide Gruppen Al-Kaida nahestehen. Seitdem liefern einander die beiden Terrororganisationen einen blutigen Bruderkrieg. Auch Al-Kaida versucht sich von dem brutalen Vorgehen von ISIS abzugrenzen. So griffen ISIS-Kämpfer auch syrisch-kurdische Dörfer an und massakrierten muslimische Zivilisten. ISIS stellt für ihren Kampf internationale Brigaden auf, in denen neben Muslimen aus Nordafrika und den arabischen Golfstaaten auch Freiwillige aus Europa und Nordamerika kämpfen.

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