Litauen soll 19. Euro-Land werden
Die Euro-Zone soll weiterhin wachsen und Litauen zum 1. Jänner 2015 als 19. Mitglied aufnehmen. Das empfiehlt die EU-Kommission in einem heute in Brüssel veröffentlichten Bericht zur Euro-Reife des baltischen EU-Landes.
„Dass Litauen nun die Voraussetzungen für die Einführung des Euro erfüllt, ist das Ergebnis einer langjährigen umsichtigen Haushaltspolitik und wirtschaftlicher Reformen“, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Der Finne forderte die EU-Staaten auf, dem Euro-Beitritt Litauens zum Jahresbeginn 2015 zuzustimmen.
Positive Wirtschaftskennzahlen
Die endgültige Entscheidung darüber soll in der zweiten Juli-Hälfte fallen. Dem Bericht der EU-Kommission zufolge erfüllt Litauen die Bedingungen für einen Beitritt zur Euro-Zone locker: Die durchschnittliche Inflationsrate des Landes lag in den zwölf Monaten bis April mit 0,6 Prozent weit unter dem Referenzwert von 1,7 Prozent. Das Staatsdefizit in Höhe von 2,1 Prozent und der Schuldenstand von 39,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) unterschreiten deutlich die EU-Obergrenzen.
Für die frühere Sowjetrepublik Litauen wäre der Euro-Beitritt ein weiterer wichtiger Schritt in seiner erfolgreichen Entwicklung seit seinem EU-Beitritt vor zehn Jahren. Seitdem sei der Wohlstand des knapp drei Millionen Einwohner zählenden Landes „auf bemerkenswerte Weise“ gewachsen, so Rehn. Während das BIP pro Kopf im Jahr 1995 noch bei 35 Prozent des EU-Durchschnitts lag, wird es 2015 den Erwartungen zufolge 78 Prozent erreichen.
Regierungschef zeigt sich erfreut
Das Bemühen seines Landes sei zur Kenntnis genommen worden, begrüßte Litauens Regierungschef Algirdas Butkevicius die positive Bewertung der EU. Der Beitritt zum Euro sei ein Schritt in Richtung einer größeren „wirtschaftlichen, finanziellen und politischen nationalen Sicherheit“. Und angesichts der Entwicklungen in der Nachbarschaft komme der Aufnahme in die Währungsgemeinschaft eine noch größere Bedeutung zu, fügte Butkevicius offenbar in Anspielung auf die Ukraine-Krise hinzu.