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Conchita Wurst als finaler Höhepunkt

Der Life Ball sorgt auch heuer wieder für viel Aufsehen vor dem in ein Blütenmeer verwandelten Wiener Rathaus: Getreu dem Motto „Garten der Lüste“ zeigten sich die Tausenden Besucher am Samstagabend in fantasiereichen und sehr opulenten Kostümen. „Die Schönheit ist überwältigend, ich werde allen davon erzählen, die ich kenne“, zollte selbst Star-Sänger Ricky Martin Respekt.

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Zum Auftakt zogen dieses Jahr 200 Debütanten in blütenweißen Kostümen als „Gärtner“ oder „Gärtnerinnen der Lüste“ ein. Unter den Jungherren und -damen ist wie jedes Jahr ein gleichgeschlechtliches Paar, das als Symbol dafür steht, dass weltweit nur rund ein Prozent aller von HIV/Aids Betroffenen homosexuell ist.

Life-Ball-Besucher in schillernden Kostümen

ORF.at/Roland Winkler

Tänzer und Debütanten eröffneten den Life Ball

Jubel für Conchita Wurst

Den Höhepunkt des Abends sollte der Auftritt von Song-Contest-Gewinnerin Conchita Wurst bilden. Sie gab am Ende der Eröffnungsshow ihr Siegerlied „Rise Like a Phoenix“ zum Besten. Bereits zu Beginn des Festes wurde klar, dass der Abend trotz aller Weltstars Wurst gehören würde. Schon bei ihrem Gang über den Roten Teppich brachen vor allem jugendliche Zaungäste in „Conchita, Conchita“-Chöre aus. Wurst selbst spielte ihren Erfolg herunter. „Ein Statement alleine reicht nicht“, sagte sie. Aber sie freue sich natürlich, mit ihrem Song „Rise Like A Phoenix“ das Finale der Eröffnung sein zu dürfen. Drei Wochen nach dem Song Contest stünden ihr nun alle Türen offen, so Wurst im Ö1-„Journal zu Gast“ - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Auch die anderen Stars des Abends genossen das Ambiente sichtlich. „Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ich war noch nie auf einem Kostüm-Ball“, sagte Sängerin Christina Perri. Obwohl sie am Abend mit ihrem Hit „Human“ auf der Bühne stand, war der Life Ball keinesfalls ein Arbeitstermin. „In Vivienne Westwood gekleidet hier zu sein, ist definitiv keine Arbeit“, meinte sie. Neben Mode war auch viel nackte Haut beim Life Ball zu sehen - mehr dazu in wien.ORF.at.

Life-Ball-Besucher in schillernden Kostümen

ORF.at/Roland Winkler

Topmodel Carmen Kreuzer

Lindsay Lohan joggte lieber in London

Neben Wurst schritten Martin sowie die US-Schauspieler Marcia Cross und Billy Zane über den roten Teppich. Auch Ex-US-Präsident Bill Clinton wohnt dem Event wieder bei. Courtney Love verweigerte als einziger Stargast Interviews und US-Schauspielerin Lindsay Lohan tauchte erst gar nicht auf. Ob sie überhaupt von ihrem Abendtermin gewusst hat, ist fraglich. Am Nachmittag ließ sie via dem Kurznachrichtendienst Twitter wissen, dass sie nun in London zum Joggen geht.

Die Modeschau am Samstagabend, bei der die renommiertesten Designer ausschließlich Männermode zeigen, wurde heuer von der Vogue-Italia-Chefin Franca Sozzani gestaltet. Love sowie Rossy de Palma werden als einige der wenigen Frauen auf dem Laufsteg als Diven zu sehen sein. Ebenfalls auf der Bühne: das Albino-Model Shaun Ross und Werner Schreyer.

Life-Ball-Besucher in schillernden Kostümen

ORF.at/Roland Winkler

Die Besucher gaben sich wieder viel Mühe mit ihren Kostümen

Der mit 100.000 Euro dotierte „Crystal of Hope“ geht dieses Mal an das kenianische Safe Water and Aids Project (SWAP), das sich um die hygienischen Bedingungen von HIV-Betroffenen kümmert. Die Einnahmen des Life Balls und der Randveranstaltungen kommen der Aids-Hilfe zugute. Ein Viertel wird heimischen Organisationen zugesprochen, die restlichen drei Viertel bekommen internationale Projekte wie die Clinton Health Access Initiative (CHAI), The Foundation for Aids Research (amfAR) oder die Elton John Aids Foundation (EJAF).

Life-Ball-Besucher in schillernden Kostümen

ORF.at/Roland Winkler

Die Eröffnungsshow wurde mit Spannung erwartet

LaChapelle nimmt Aufregung gelassen

Das offizielle Life Ball-Auto wurde heuer von David LaChapelle designt. Im Gegensatz zum ebenfalls von dem Künstler gestalteten Plakat, auf dem ein nackter Transgender zu sehen ist, ist der Wagen frei von Provokation. Die Aufregung um sein Bild für das Plakat nahm der Fotograf gelassen: „Die Menschen machen, was sie machen“, sagte er. Gery Keszler fand sogar Gefallen an der Kontroverse. „Wäre es eine kommerzielle Kampagne gewesen, wäre sie unbezahlbar“, meinte der Organisator des Life Balls.

Erste Events bereits am Freitag

Der Eventreigen startete bereits am Freitag, unter anderem mit Lesungen und Arien beim „Red Ribbon Celebration Concert". Anstatt zu singen, trug Conchita Wurst aus „Alice im Wunderland“ vor, „Desperate Housewives“-Star Cross las Oscar Wilde.

Am Samstag folgte dann das erste „First Ladies Luncheon“ in Europa im Belvedere. Internationale und österreichische Prominenz traf sich, um zu plaudern, gut zu essen und über Mutter-Kind-Übertragung von HIV zu diskutieren. Vivienne Westwood kam nicht, Cross stolperte eher unabsichtlich in die Veranstaltung.

Blick auf den Rathausplatz

ORF.at/Roland Winkler

Zahlreiche Schaulustige säumten schon am Nachmittag den Red Carpet

Am späten Nachmittag lud dann Aids Life, der Verein hinter dem Life Ball, gemeinsam mit UNAIDS zur Aids-Solidarity-Gala in die Hofburg. Highlight der Veranstaltung war eine Liveversteigerung von Unikaten wie einem Collier aus dem Hause Chopard sowie dem Life Ball Audi S1. Dabei zeigten sich die, gemäß dem Motto sehr floral gekleideten, Prominenten durchaus bietfreudig - mehr dazu in wien.ORF.at.

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