Milliardenstrafe gegen brasilianische Zementfirma
Die brasilianische Kartellbehörde hat gegen sechs Zementhersteller, darunter die Schweizer Holcim, wegen Preisabsprachen eine Milliardenstrafe verhängt.
Die Firmen müssen zusammen 3,1 Milliarden Real (eine Mrd. Euro) zahlen, wie die Kartellwächter heute mitteilten. Die Unternehmen hätten sich zwei Jahrzehnte lang abgesprochen, um Konkurrenten vom Markt zu drängen. Sie müssen der Entscheidung zufolge auch ihr Geschäft auf großen Märkten verkleinern und gegenseitige Beteiligungen abstoßen. Die Hersteller hatten argumentiert, dass es für Preisabsprachen keine Beweise gebe.
Entscheidung nach acht Jahren Ermittlungen
Neben Holcim sind auch Cimpor Cimentos de Portugal sowie Votorantim Cimentos, Intercement Brasil, Itabira Agro Industrial und Cia de Cimentos Itambe betroffen. Auf sie entfallen drei Viertel des Zement- und Betonmarktes in Brasilien. „Dieses Kartell war so mächtig, dass es ein klares strategisches Ziel gab“, sagte Kartellwächter Marcio de Oliveira Junior.
Der Entscheidung waren achtjährige Ermittlungen vorausgegangen. Der brasilianische Marktführer Votorantim kündigte umgehend an, gegen die Entscheidung juristisch vorzugehen. Sie sei ungerechtfertigt und habe keine rechtliche Grundlage.