EZB warnt vor Platzen von Börsenblase
Die Europäischen Zentralbank (EZB) warnt angesichts der Rekordjagd an den Börsen vor steigenden Risiken für die Finanzstabilität. Die Suche der Investoren nach Rendite könnte die „Möglichkeit eines scharfen und ungeordneten Abbaus der jüngsten Kapitalflüsse“ auslösen, hieß es in dem heute veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht der Notenbank.
Die zuletzt in vielen Ländern erreichten Höchststände der Börsenindizes alarmierten die Währungshüter. So steht beispielsweise auf dem deutschen Aktienmarkt der DAX nur noch knapp unter der 10.000er-Marke. Experten sprachen zudem von größeren Spekulationsblasen auf den Anleihemärkten.
An Entwicklung selbst nicht unschuldig
Dass die Investoren auf der Jagd nach Gewinnen Geld auf eher spekulative Märkte pumpen, geht aber auch auf die niedrigen Zinsen der Notenbanken zurück. Die EZB selbst steht kurz vor einer weiteren Zinssenkung Anfang Juni, eventuell gekoppelt mit einer zusätzlichen Geldspritze. Nach Ansicht von Fachleuten besteht deshalb die Gefahr, dass die Finanzmärkte überhitzen.
Abgesehen von den davon ausgehenden Risiken sieht die EZB das Finanzsystem in der Euro-Zone in einer guten Verfassung - zumindest im Vergleich mit den Krisenjahren. Besorgnis äußerten die Währungshüter jedoch über die nach wie vor geringe Profitabilität vieler Banken. Gefahren für den Bankensektor gingen außerdem von der nach wie vor engen Verflechtung der Institute mit den Staaten aus.