Lufthansa-Geiselnehmer offenbar in U-Haft gestorben

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der aus dem Kosovo stammende Mann, der Anfang April eine Lufthansa-Maschine in seine Gewalt gebracht hatte, ist offensichtlich während eines Gerangels mit Justizbeamten in der Haftanstalt Landshut ums Leben gekommen.

Das Polizeipräsidium Niederbayern sowie die zuständige Staatsanwaltschaft hatten bereits am Montag den Tod eines 28-jährigen Häftlings bestätigt. Einem Bericht des „Spiegel“ (Onlineausgabe) von gestern zufolge handelt es sich um dabei den 28-jährigen Lufthansa-Geiselnehmer.

Stewardess mit Rasierklinge bedroht

Dieser hatte am 1. April einen mit 82 Menschen besetzten Lufthansa-Flug auf dem Weg von München nach Budapest in seine Gewalt gebracht, indem er eine Stewardess mit einer abgebrochenen Rasierklinge bedrohte. Er wollte damit offensichtlich seiner Rückführung nach Ungarn entgehen, wo er Asyl beantragt hatte. Während dieses Asylverfahrens war er nach Deutschland weitergereist, wo er festgenommen wurde. Der Mann konnte damals am Münchner Flughafen letztlich zur Aufgabe überredet werden.

Am Boden fixiert, Atmung ausgesetzt

Den Behördenangaben zufolge leistete der 28-jährige Häftling am vergangenen Samstag in der Haftanstalt Landshut massiven körperlichen Widerstand gegen Justizbeamte, nachdem er zunächst sich selbst verletzt habe. Dabei wurde er demnach von mehreren Beamten überwältigt und am Boden fixiert. Während der Auseinandersetzung bemerkten die Beamten laut Polizei, dass der Mann nicht mehr atmete. Ein Notarzt konnte ihn zwar zunächst reanimieren, er starb jedoch am selben Tag im Krankenhaus. Die Kripo Landshut sowie die Staatsanwaltschaft nahmen wegen des Vorfalls Ermittlungen auf.