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Sterbliche Überreste ins Museum gebracht

Tausende Überreste nicht identifizierter Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 sind am Samstag in New York in das neue 9/11-Museum gebracht worden. Die Überführung wurde von Protesten begleitet.

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Rund 15 Fahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Hafenbehörde brachten die verlöteten und in US-Flaggen gehüllten Metallsärge von der Gerichtsmedizin in das neue Museum zum Gedenken an die Opfer der Anschläge von 2001.

Dieses befindet sich auf Ground Zero, dem Areal des zerstörten World Trade Centers (WTC) im Süden des New Yorker Stadtteils Manhattan und ist Teil des National September 11 Memorial & Museum. Eine Gedenkfeier gab es nicht. Nur Angehörige der Opfer konnten an der schlichten Zeremonie teilnehmen.

„Heilig, ob identifiziert oder nicht“

Allerdings ist die Verwahrung der sterblichen Überreste im Museum umstritten. Zahlreiche Angehörige sind dagegen. US-Medien zitierten die Schwester eines Feuerwehrmannes, der seinerzeit bei den Rettungsmaßnahmen nach den Anschlägen auf die Zwillingstürme des WTC ums Leben gekommen war, mit den Worten, die sterblichen Überreste seien „heilig, ob identifiziert oder nicht“.

Sie finde es „sehr schwierig“, ihren Kindern zu erklären, dass sie nun in einem Museum seien, sagte Rosaleen Tallon. Angehörige forderten in dem Museum zumindest einen „gesonderten Ort“, wie die Vizepräsidentin der Hinterbliebenenvereinigung, Sally Regenhard, sagt. „Es ist genügend Platz.“

Noch immer Hunderte unbekannte Tote

Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida hatten am 11. September 2001 zwei Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Centers gelenkt und diese zum Einsturz gebracht. Ein weiteres Flugzeug rammte das Pentagon in Washington, während ein viertes in Pennsylvania abstürzte. Bei den Anschlägen starben fast 3.000 Menschen, davon 2.753 in New York. 1.115 von ihnen konnten bisher nicht identifiziert werden.

Nach den Anschlägen wurden insgesamt fast 22.000 winzige Überreste der Opfer aus den Trümmern der Zwillingstürme geborgen. 7.930 Leichenteile konnten jedoch keiner der DNA-Proben zugeordnet werden, die Angehörige den Behörden gegeben hatten. Das neue Museum liegt inmitten der Gedenkstätte auf Ground Zero. Die Ausstellungsräume befinden sich auf einer Fläche von mehr als 10.000 Quadratmetern auf sieben Etagen unter der Erde.

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