Baltische Staaten wollen ständige NATO-Präsenz samt Waffen

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Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise dringen die Regierungen der baltischen Staaten auf eine dauerhafte Stationierung von NATO-Einheiten auf ihrem Territorium.

Im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sprachen sich die Außen- beziehungsweise Verteidigungsminister Estlands, Lettlands und Litauens für eine fortgesetzte Militärpräsenz des Bündnisses aus. Ihre Länder fühlen sich durch eine verstärkte militärische Aktivität Russlands in der Region bedroht.

Nicht nur Truppen, sondern auch Waffen

Eine dauerhafte Stationierung von NATO-Truppen könne den „Bevölkerungen an der Frontlinie der Allianz“ Sicherheit geben und „als machtvolle Abschreckung gegen jeden möglichen Aggressor dienen“, sagte etwa der estnische Verteidigungsminister Artur Jugaste der Zeitung. Dabei gehe es nicht nur um Truppen. Es müsse auch ernsthaft erwogen werden, Rüstungsgüter zu verlagern, „um die Logistikkette zu verkürzen, sollte eine Krise kurzfristig heraufziehen“.

Bisher hat die NATO mit Rücksicht auf Russland davon abgesehen, Kampftruppen und Material in den östlichen Mitgliedstaaten zu stationieren. Seit der russischen Annexion der Krim überprüft die Allianz jedoch ihre Verteidigungspläne, insbesondere für das Baltikum. Der NATO-Oberkommandierende, General Philip Breedlove, hatte am Dienstag gesagt, eine dauerhafte Stationierung von Truppen in Osteuropa müsse in Betracht gezogen werden, da sich Russland anders als erhofft „nicht als Partner“ verhalte.