Welterfolg mit acht Bänden
Mit ihren Büchern über den Buben Adrian Mole wurde sie berühmt: Die britische Autorin und Monarchiekritikerin Sue Townsend verstarb am 10. April im Alter von 68 Jahren. Townsend starb an einem Schlaganfall in ihrer Heimatstadt Leicester, wie britische Medien unter Berufung auf die Familie berichteten. Sie sei auf dem Sterbebett von ihrer Familie umgeben gewesen.
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Die Schriftstellerin war mit ihren „Adrian Mole“-Büchern bekanntgeworden. Die Reihe ist in Tagebuchform geschrieben und setzt sich humorvoll mit dem politischen und gesellschaftlichen Zeitgeist auseinander, etwa in der Thatcher-Zeit. Von den acht Bänden wurden acht Millionen Exemplare in aller Welt verkauft. Die Bücher wurden in rund 30 Sprachen übersetzt, auch ins Deutsche. Vor allem die ersten beiden Bände gelten als Klassiker der Jugendliteratur.
Im Kino und auf der Bühne
Adrian Moles Tagebucheinträge wurden zu Fernsehfilmen und zu Theaterstücken verarbeitet. Schauspieler Stephen Mangan, der Adrian Mole 2001 in einer BBC-Serie gespielt hatte, zeigte sich erschüttert über den Tod der Schriftstellerin. „Ich bin absolut entsetzt zu hören, dass Sue Townsend gestorben ist“, sagte er. Sie sei „einer der wärmsten, lustigsten und klügsten Menschen“ gewesen, die er je getroffen habe.
Wettern gegen die Queen
Townsend galt in Großbritannien auch als eine der profiliertesten Kritikerinnen der Monarchie. 1992 veröffentlichte sie ihr Buch „The Queen And I“. Im Jahr 2012, anlässlich des diamantenen Thronjubiläums von Queen Elizabeth II., schrieb sie in einem Kommentar für den „Guardian“ über die Königin: „Wir brauchen sie nicht mehr.“ Auch in den Mole-Tagebüchern setzte sie immer wieder Seitenhiebe auf die Politik. In „Adrian Mole und die Achse des Bösen“ folgte etwa eine Abrechnung mit der Kriegspolitik von Premier Tony Blair.
Seit Jahren krank
Townsend hatte seit langem Gesundheitsprobleme. 2001 war sie infolge einer Diabeteserkrankung erblindet. 2009 hatte sie eine Spenderniere eines ihrer Söhne eingepflanzt bekommen. Ihr Verleger Tom Welden vom Verlagshaus Penguin sagte, Townsend werde immer unvergessen bleiben. „Sie ist die eine aus der Handvoll großer Komödienautoren in diesem Land“, sagte er.
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