BNP Paribas droht milliardenschwere Strafe in USA

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Der französischen Großbank BNP Paribas droht eine milliardenschwere Strafe in den USA. Die Strafe könnte die bisherigen Rückstellungen von 1,1 Mrd. Dollar (793,6 Mio. Euro) „weit“ überschreiten, erklärte das Institut heute bei der Vorlage seiner Quartalsbilanz in Paris.

Es gebe ein hohes Maß an Unsicherheiten wegen der möglichen Strafe. Die Bank steht im Verdacht, bei Geschäften mit Staaten wie dem Iran, Kuba und dem Sudan jahrelang gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben.

Zeitung berichtet von harter Linie

Laut „New York Times“ wollen die Strafermittlungsbehörden in den USA bei BNP eine harte Linie fahren. Sie drängen sogar auf ein offizielles Schuldeingeständnis der Franzosen, wie die Zeitung berichtete. Es wäre das erste Mal seit 1989, dass eine Großbank damit auch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wird.

Zuletzt hatten sich die Strafermittler in den USA bei Vergehen von Banken eher zurückgehalten und Verfahren in Kooperation mit den Finanzaufsehern gegen hohe Vergleichszahlungen eingestellt. Grund war vor allem, dass sie die möglichen Folgen für das gesamte Finanzsystem fürchteten. Im schlimmsten Fall müssten die Finanzaufseher verurteilten Banken nämlich die Lizenz entziehen.

Wegen Verstößen gegen US-Sanktionen hatten US-Aufseher in den vergangenen Jahren Strafen von insgesamt 3,2 Mrd. Dollar gegen verschiedene Banken verhängt.