Brunei will Scharia-Strafrecht einführen

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Das Sultanat Brunei in Südostasien will von Mai an das Strafrecht nach islamischer Rechtslehre (Scharia) einsetzen. Das verkündete Sultan Hassanal Bolkiah heute in Bandar Seri Begawan, wie die „Brunei Times“ berichtete.

Die strikten Gesetze sollen dem Bericht zufolge in drei Phasen eingeführt werden: Zunächst gehe es um allgemeine Vergehen, die mit Haft oder Geldbußen geahndet würden. Für später seien dann auch körperliche Strafen wie Auspeitschen und das Amputieren von Gliedmaßen sowie die Todesstrafe vorgesehen.

Bisher wurden Scharia-Grundsätze in Brunei nur im Familienrecht angewandt, etwa bei Eheschließungen. Menschenrechtler kritisierten die Pläne scharf. Zwei Drittel der Einwohner Bruneis auf der Insel Borneo sind Muslime. Sultan Bolkiah herrscht seit 1967 über seine 420.000 Untertanen.