Serbien will wichtige Staatsbetriebe privatisieren
Die angekündigte Privatisierung einiger wichtiger serbischer Staatsunternehmen ist fixiert. Konkrete Pläne dazu hat der neue Regierungschef Aleksandar Vucic gestern präsentiert.
TA war an Telekom Srbija interessiert
Die häufig als „Familiensilber“ betrachtete Telekom Srbija soll schon in den nächsten drei Monaten zum Verkauf angeboten werden. Man wolle den Privatisierungsabschluss bei der slowenischen Telekom abwarten, berichtete die Tageszeitung „Blic“ (Montag-Ausgabe) und verwies darauf, dass neben der Telekom Austria (TA) auch die Deutsche Telekom, aber auch ein US-Investmentfonds potenzielle Käufer seien.
Die TA war bereits 2011 an der Telekom Srbija interessiert und bot für einen 51-prozentigen Anteil bis zu 1,1 Mrd. Euro, Serbien forderte dagegen 1,4 Mrd. Euro für den Mehrheitsanteil. Derzeit werde vom Telekom-Verkauf ein Erlös von etwa 700 Mio. Euro erwartet, berichtete „Blic“.
Von Stahlwerk bis Möbelproduzent
Die Privatisierung des führenden serbischen Versicherungsunternehmens Dunav osiguranje soll noch in der ersten Jahreshälfte beginnen. Bei der hoch verschuldeten Eisenbahngesellschaft ZS soll der Personenverkehr im Staatsbesitz bleiben, der Gütertransport soll aber verkauft werden.
Einen starken Minderheitspartner, der auch die Geschäftsführung übernehmen soll, wünscht sich die Regierung in Belgrad für das staatliche Stromunternehmen EPS, das 2016 dann über die Börse verkauft werden könnte.
Eine Lösung wird in den nächsten Monaten auch für das Stahlwerk in Smederevo gesucht, das der Staat Premier Vucic zufolge derzeit mit 6,15 Mio. Euro pro Monat unterstützen muss. Auch vom Möbelproduzenten „Simpo“ im südserbischen Vranje will sich der Staat trennen. Privatisiert werden soll zudem die staatliche Lotteriegesellschaft „Lutrija Srbije“. Für den Flughafen Belgrad wird ein Konzessionär gesucht.